Rebdorf
"Ist das meine Kirche"

Beim Kolping-Glaubenstag in Rebdorf wurden auch brisante Themen angeschnitten

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Mit zahlreichen Themen beschäftigten sich die Teilnehmer am Kolping-Glaubenstag, der heuer in Rebdorf stattfand. - Foto: Kommer

Rebdorf (EK) Die Liebe zur und das Leid an der Kirche waren Thema des Glaubenstages für Männer, den Kolping in der Pfarrei Rebdorf durchführte. Domkapitular Stefan Killermann widmete sich sowohl dem Wandel in der Kirche wie den ewig gleichen Glaubensgeheimnissen.

Eine Führung durch die Maria-Ward-Realschule und die Pfarrkirche rundete den Männertag ab.

Christ sein und Glauben, so Kolping-Diözesanpräses Killermann, sei immer auf die Gemeinschaft mit Gott ausgerichtet. Als Christ sei man ein Leben lang auf der Suche nach Gott – ein Satz, der im ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stift Rebdorf sehr passend wirkte. „Die Kirche als ganze ist immer unterwegs als pilgerndes Gottesvolk auf dem Weg, der Christus ist“, sagte Killermann. Dennoch gab und gibt es im Lauf der Kirchengeschichte Missstände und Verfehlungen bis auf den heutigen Tag, die es den Menschen schwer machten, sich in der Kirche beheimatet zu fühlen. Killermann machte deutlich, dass in der kirchlichen Gemeinschaft nicht nur Heilige leben, sondern eben auch Sünder, die gegen Gottes Willen handeln. Jeder Christ sei für die kirchliche Gemeinschaft verantwortlich und könne dazu beitragen, dass die Kirche seine Kirche bleibt.

Die Teilnehmer des Glaubenstages hatten viele Fragen an den Kolping-Diözesanpräses. Von der Verwendung der Kirchensteuermittel über die Stellung der Frau in der Kirche bis hin zum Zölibat und dem Bußsakrament reichten die Themenfelder, die miteinander diskutiert wurden. Auf die Frage, wie die Kirche mit den steigenden Austritten umgeht, antwortete Killermann, dass alle, die den christlichen Glauben leben, jenen, die keinen Bezug mehr dazu haben, modellhaft zeigen, wie menschliches Leben glücken kann. „Die Verkündigung und Bezeugung des Glaubens ist meines Erachtens das beste Mittel, um die Zahl der Kirchenaustritte zu reduzieren“, so die Ansicht des Domkapitulars.

Ute König-Bothe, die in der Maria-Ward-Realschule unterrichtet, zeigte Schulgelände und -haus und erklärte die Besonderheit des reformpädagogischen Ansatzes nach dem Marchtaler Plan. Mit den Kernelementen Morgenkreis, Freie Stillarbeit, Vernetzter Unterricht und Fachunterricht wird auf die Erziehung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes großen Wert gelegt. König-Bothe machte mit Bildern aus dem Schulleben deutlich, dass der Geist von Mary Ward und die Intentionen des Marchtaler Plans gute Leitplanken für eine katholische Schulkultur seien.

Karlheinz Dietl, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats von St. Johannes in Rebdorf, führte die Männer des Glaubenstages nicht nur durch die frisch renovierte Kirche, sondern auch durch die reiche Geschichte von Kloster Rebdorf.

Der Glaubenstag für Männer soll im kommenden Jahr im Kloster Plankstetten stattfinden, kündigte Diözesan-Geschäftsführer Ewald Kommer an.