Rapperszell
Engagierter und sensibler Seelsorger

Pfarrgemeinde Walting verabschiedet Kaplan Giscard Hakizimana Afrikanisches Flair

15.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:40 Uhr

Kaplan Giscard Hakizimana im Kreise seiner Mitkonzelebranten beim offiziellen Abschiedsgottesdienst in der Filialkirche Rapperszell. Bald kehrt er wieder in seine Heimat Burundi zurück. - Foto: Lehmeyer

Rapperszell (fl) Gleich einen dreifachen Grund, miteinander zu feiern, hatte die Pfarrgemeinde Walting beim Pfarrfest, das heuer in Rapperszell abgehalten wurde: das Patroziniumsfest der örtlichen Filialkirche, die dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist, das 30-jährige Bestehen des Waltinger Kirchenchores und der Dank an Kaplan Giscard Hakizimana.

Der Kaplan kehrt nach zwölfjähriger Arbeit in der Diözese in seine Heimat Burundi zurück, wo er in der Priesterausbildung eingesetzt wird.

Pfarrer Michael Kröger unterstrich in seiner Laudatio Hakizimanas außergewöhnliches Engagement als Seelsorger, der sich mit Aufmerksamkeit und Sensibilität um die ihm anvertrauten Seelen gekümmert habe. Hakizimana, dem er auch in Freundschaft verbunden sei, habe gesät und gegossen, so Pfarrer Kröger: "Gott allein lässt dies jetzt wachsen."

Krüger schlug auch den Bogen zum Rapperszeller Kirchenpatron Antonius. Dieser wortgewaltige Ordensmann und Priester habe vor allem die Freude am Glauben, an der Kirche und an der kirchlichen Gemeinschaft gepredigt. Diese seine Überzeugung habe er radikal vertreten, ohne aber einem falschen Perfektionismus das Wort zu reden. In der heutigen Zeit, in der die Glaubensweitergabe nicht mehr selbstverständlich sei, müsse man sich wieder an diese Werte erinnern.

"Giscard, wir lassen dich nur sehr ungern ziehen!", formulierte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sarah Glöckl die Meinung der überwältigenden Mehrzahl der Pfarrmitglieder. Es seien in seiner Zeit sowohl Bibelkreis und Kinderchor neu geschaffen worden, sogar eine pfarreigene Fußballmannschaft habe er aufgestellt. Sie überreichte dem scheidenden Kaplan ein Buch über Gruppen und Aktivitäten in der Pfarrgemeinde.

Eine besondere Überraschung hatte sich Bürgermeister Roland Schermer ausgedacht. Da auch die Mutter und der Bruder Hakizimanas sowie weitere afrikanische Freunde anwesend waren, begrüßte er diese in ihrer Muttersprache. Ein Buchgeschenk solle Hakizimana an seine Tätigkeit in der Gemeinde Walting erinnern.

Es schloss sich die weltliche Feier im Festzelt an. Viele Mitglieder des Kirchenchores wurden hier für ihr langjähriges Wirken im Dienste der "Musica sacra" ausgezeichnet. Bereits 30 Jahre wirken mit: Beate Bruckner, Peter Glaßner, Willibald Glaßner, Walburga Hiemer, Anita Lehmeyer, Franz Lehmeyer, Alois Mayer, Hans Mayer, Hildegard Strauß und Christa Wenzl. 20 Jahre singen Maria Bauer, Walburga Bauer und Marianne Mayer. Manuela Ganser ist 15 Jahre dabei, Walter Grunert ist zehn Jahre Mitglied des Waltinger Kirchenchores.

Höhepunkt war aber der Auftritt der Gäste aus Burundi, die mit ihrem Lied aus der Heimat afrikanisches Flair und afrikanische Lebensart ins Zelt zauberten. Die logistische Aufbereitung des Pfarrfestes samt der Essensversorgung lag in den Händen der Rapperszeller Dorfgemeinschaft, die diese Herausforderung bravourös meisterte.