Pollenfeld
Thema Sucht

Der Dekanatsrat tagte in Pollenfeld

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Pollenfeld/Eichstätt (EK) Mit einem Gottesdienst begann die Herbstvollversammlung des Eichstätter Dekanatsrats in Pollenfeld. Den Gottesdienst zelebrierten Dekan Josef Funk und Jugendseelsorger Michael Alberter.

Anschließend trafen sich die Delegierten der Seelsorgeeinheiten und kirchlichen Verbände beim Bäckerhannes.

Psychologe Werner Merkle hielt das Hauptreferat des Abends zum Thema „Sucht“. Merkle beschrieb dabei fünf Personengruppen, die besonders suchtgefährdet seien. Er nannte Verlassene, Verlierer, Verunsicherte, Verwöhnte und Vermeider. Sucht sei eine lebenslange Krankheit; schlagartiges Aufhören, etwa mit der „Droge Nummer eins Alkohol“ gelinge nur mit ärztlicher Betreuung. Selbsthilfegruppen seien eine wichtige Hilfe, „trocken“ zu bleiben. Der Referent zitierte aus seiner Praxiserfahrung: „Das Normale ist der Rückfall – alles andere ist ein Glücksfall.“ Die Mitglieder des Dekanatsrates tauschten sich intensiv über ihre Erfahrungen bei diesem Thema aus: Christen sollen diese Menschen annehmen, ihnen eine Chance geben und nicht wegschauen, so der Tenor. Auch Menschen, die Schwierigkeiten haben, sollten einen Platz in der Kirche finden, betonte Dekanatsratsvorsitzender Franz Rudingsdorfer.

In seinem geistlichen Wort hatte Dekan Josef Funk gefragt: „Ist unsere Kirche ein Schlafwagen“ Er verglich die Gläubigen mit Fahrgästen, die sich in ihr Abteil zurückzögen, und die Schaffner, also die Pfarrer, sollten die Fahrgäste in Ruhe lassen. Immer weniger Christen lebten ihren Glauben aktiv.

Sachausschussvorsitzender Albert Meier gab einen Rückblick auf die Dekanatswallfahrt für Geistliche Berufe am 28. September nach Eichstätt. 250 Fußwallfahrer und zahlreiche Gäste feierten im Dom den Abschlussgottesdienst.

Landrat Anton Knapp gab einen kurzen Bericht zur Situation der über 300 Asylbewerber im Landkreis. Es gelte, winterfeste Quartiere zu finden. Auch Wohncontainer würden in Erwägung gezogen, sagte Knapp.

2015 sind eine Lektorenschulung (25. April) und die Wallfahrt am 27. September bereits fest geplant.