Pietenfeld
Pietenfelder haben ein "Goldenes Herz"

Schwester Karoline Mayer ist auf Heimatbesuch und übergibt Ehrenpreis

24.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Übergabe von Spende und "Goldenem Herz" (von links): Bürgermeister Andreas Birzer, Schwester Marucha, Verena und Antonia Nittke, Pfarrer Bernhard Kroll, Maximilian und Thomas Bernthaler, Schwester Karoline, Annette Grohs-Bernthaler, für die KLJB Ruth Husterer, Simon Bösl und Cäcilia Birzer. - Foto: Kleinhans

Pietenfeld (EK) Mit der symbolischen Übergabe des Ehrenpreises der Stiftung "Ein Herz für Kinder" an die Pietenfelder verdeutlichte Schwester Karoline Mayer ihre immer noch tiefe Verbundenheit mit ihrem Heimatort.

"Ich bin stolz Pietenfelderin zu sein", ließ sie die vielen Besucher beim Empfang am Gemeinschaftshaus St. Michael am Dorfplatz wissen.

Auf Initiative des Pfarrgemeinderats wurde Schwester Karoline bei ihrem Heimatbesuch in eine von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) gestalteten Maiandacht eingebunden. Da sie auf ihrer momentanen Reise durch Europa und Deutschland von ihrer Mitschwester Marucha begleitet wird, wurden die beiden von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Barbara Weber-Birzer und deren Tochter Agnes nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Spanisch begrüßt. In ihrer Ansprache während der Andacht verdeutlichte Karoline die Bedeutung Mariens in Südamerika, welche dort nicht im Mai, sondern im dortigen Blumenmonat November verehrt wird.

Ausgehend von Marienwallfahrtsorten wie Altötting oder Lourdes erzählte sie von einem solchen Ort in Peru. Besonders verdeutlichte sie den Zuhörern die ganz andere Art der Marienverehrung in Südamerika. Maria wird dort mit großen Festen und stundenlangen Tänzen verehrt. Durch das Vorbild Mariens haben die südamerikanischen Frauen entdeckt, dass auch sie wie Maria handeln können.

Als Beispiel erzählte Karoline von der Idee der Frauen, auf Kinder aufzupassen, deren Mütter berufstätig sind. Da dies zu Beginn ihres Engagements in Chile gewesen sei, habe dies ein schwieriges Unterfangen dargestellt. "Ich konnte damals nicht mal ein Kinderlied. Anfangs sind die Kinder nur davongelaufen und wir waren Wochen lang nur damit beschäftigt, sie wieder zu suchen", berichtete sie. Doch mit Hilfe einer deutschen Schwester, welche bereits einen Kindergarten nach deutschem Vorbild aufgebaut hatte, entstand der erste richtige Kindergarten im Armenviertel von Recoleta in Santiago de Chile. Mittlerweile unterhält die Fundación Cristo Vive acht Kindertagesstätten beziehungsweise -krippen, in denen die Kinder betreut werden. "Hier kam mir Gott zu Hilfe", so die Gründerin der Fundación. Damit wollte sie den Besuchern der Maiandacht bewusst machen, dass Gott immer da ist.

In diesem Bewusstsein lobte sie die Bereitschaft der Pietenfelder, Flüchtlinge im Ort aufzunehmen. Wie sie bereits in ihrer Dankesrede bei der Gala von "Ein Herz für Kinder" angesprochen hatte, sei das Ansehen Deutschlands in Südamerika bezüglich der Solidarität und Hilfsbereitschaft gegenüber den Flüchtlingen extrem gestiegen. Die von den Adelschlager Sängern musikalisch gestaltete Andacht endete nach diesen bewegenden Worten mit dem Segen durch Pfarrer Bernhard Kroll.

Im Anschluss versammelten sich die Besucher am Gemeinschaftshaus zu einem von KAB und Pfarrgemeinderat organisierten gemütlichen Beisammensein. In diesem Rahmen übergab Schwester Karoline das "Goldene Herz" symbolisch an die Pietenfelder. Stellvertretend nahmen dieses Pfarrer Bernhard Kroll und Bürgermeister Andreas Birzer in Empfang. Sehr berührend begründete sie ihre Entscheidung, die Auszeichnung ihrem Heimatort zu überlassen: "Ich erzähle oft von dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Ich trage Pietenfeld immer in meinem Herzen."

Abschließend wurde Schwester Karoline Mayer noch ein Scheck von allen Beteiligten der vergangenen Adventsaktionen in Pietenfeld überreicht. Für ihre weiteren Schritte erhielt Schwester Karoline zudem vom Pfarrgemeinderat ein Paar neue Sandalen.