Pfünz (EK) "Houch alle Kerweihmadel, houch alle Kerweihbuben!" Harald Schlapansky, der diesjährige Wortführer ruft vor, der Rest der über 100 angereisten Landsleute ruft zurück: "Houch alle Kerweihmadel, houch alle Kerweihbuben!" Die Banater Schwaben feierten ihre Kirchweih in Pfünz.
Einmal im Jahr treffen sich die mittlerweile in Deutschland lebenden Banater Schwaben in Pfünz, um gemeinsam die traditionelle Kirchweih zu feiern.
"Es macht total viel Spaß und es ist toll, dass man hier jedes Jahr die gleichen Bekannten trifft und dass mittlerweile auch so viele jüngere Leute dabei sind", erklärt Daniela Hirsch (12). Sie kommt aus Nürnberg und tanzt dort in einer Banater Tanzgruppe mit.
Auch der diesjährige Vortänzer, Johann Gion, ist begeistert: "Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass wir hier zusammen kommen. Unsere Kirchweih ist schon zu einer richtigen Tradition geworden."
Vor drei Jahren hatte Anna Schinzel, die Gastgeberin, zum ersten Mal zur Banater Kirchweih eingeladen. Mit Unterstützung von Franziska Graf, der Leiterin der Ingolstädter Seniorengemeinschaft der Banater Schwaben und vom Landesverband Bayern ist das Fest zu einem richtigen Event geworden.
"Man kann hier ein Stück Heimat erleben, auch wenn man aus ganz Deutschland zusammen kommt", sagt Harald Schlapansky. Denn die Tradition verbindet sie. Dieses Jahr wurde die Kirchweih nach Bakowa Art gefeiert, da das Vortänzerpaar sowie das zweite und dritte Tänzerpaar aus dem gleichen Ort, Bakowa, aus dem Banat kommen.
In Bakowa hat man ein eineinhalb Wochen lang gefeiert und getanzt. Auch wenn dieser Brauch in Pfünz nicht zu realisieren ist, so sind doch die getragenen Trachten eine Bakowa Tradition.
Bei der Kirchweih gehen die Banater Schwaben in einem Festzug durch Pfünz zur Kirche. Anschließend folgt der Tanz der Kirchweihpaare, und dann wird ein riesiger Strauß versteigert. Am Abend gibt es dann noch einen großen Ball.
Derjenige, der den Strauß ersteigert, ist im nächsten Jahr Vortänzer.
Das Fest lockt jedes Jahr viele Besucher an. Fahrradfahrer, die zufällig vorbei fuhren, hielten an, machten Fotos oder setzten sich sogar dazu. "Das ist hier etwas ganz besonderes und darauf sind wir sehr stolz", schließt Anna Schinzel ihre Ansprache zu Beginn der Zeremonie. Wenn die Banater Schwaben nicht gerade Kirchweih feiern, organisieren sie Sportfeste, Zeltlager oder geben Brauchtumsseminare zu ihrer Tradition.
