Gelbelsee
Paradies für Naturfreunde

Vor genau zehn Jahren wurde die "Limesbuche" getauft

25.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:30 Uhr
Unter seiner riesigen Buche, die er vor exakt einem Jahrzehnt "Limesbuche" genannt hat, steht Josef Schmidt. −Foto: Foto: Wermuth

Gelbelsee (wth) Einen Geburtstag der besonderen Art feiert man dieser Tage in Gelbelsee. Genau am 26. April vor zehn Jahren hat die Familie von Josef Schmidt, die sich der Pflege des Flurteiles "Tala" in dem Denkendorfer Ortsteil verschrieben hat, die mächtigste der dort vorkommenden Buchen "Limesbuche" getauft.

Was naheliegend war, denn in unmittelbarer Nähe läuft der römische Limes vorbei. Es ist von jeher ein schönes Fleckerl Natur, das den Namen "Tala" trägt. Bei der Suche nach einer neuen Deponiezufahrt nahmen der damalige Bürgermeister Josef Bienek und Josef Schmidt das "Tala" genauer unter die Lupe und wurden auf den einmaligen Bestand an alten Bäumen aufmerksam. Josef Schmidt ließ das Ganze keine Ruhe und so begann er im Februar 2007, das verwachsene Stückchen Erde nach und nach zugänglich zu machen, zur Freude von zahlreichen Naturfreunden. Zusätzlich dokumentierte er das kleine Naturwunder mit Schautafeln.

"Entdeckt" wurden bei den Rodungsarbeiten des Gestrüpps neben der Limesbuche unter anderem eine mächtige Eiche, die ungewöhnliche Baumformation eines Feldahorns, die dem Aussehen nach einem Affenkopf glich. Dieser Baum war einer der ältesten seiner Art in ganz Bayern und wurde 2014 bei einem Sturm entwurzelt. Erfreulich war, dass bei den Aufräumarbeiten so nebenbei eine Rodelbahn geschaffen wurde.

Sichtbarer Mittelpunkt des Platzes ist aber die "Limesbuche", die 32 Meter hoch in den Himmel ragt. Die Krone wurde auf 34 Meter Durchmesser geschätzt, und Experten glauben, dass der Baumriese zwischen 350 und 500 Jahre alt ist. Beim Besuch einer Schulklasse waren immerhin sieben Kinder nötig, um den mächtigen Baum mit den Händen zu umfassen. Viele weitere Baumriesen haben inzwischen das Zeitliche gesegnet.

Laut Josef Schmidt wurden an die 10000 Quadratmeter der verwucherten Flur hergerichtet, zum Teil in mühseliger Arbeit. Bekannt ist das "Tala" auch als Pferdetränke der Römer, die damals die Doline Ebersbacher Grube nutzten. Die Doline wird seit jeher vom "Brünnerl" gespeist, einem kleinen Bachlauf. Auch eine Kalkbrennerei betrieben die Römer seinerzeit.

Heute laden Bänke und Tische zum Verweilen ein und für die Benutzer des Limes-Radweges ist ein Abstecher zum "Tala" geradezu Pflicht.