Ochsenfeld (EK) Wenn die Musik aus den Lautsprechern zu hören ist und der Schlachtruf des Faschingskomitees "Hü-Lau" über den Dorfweiher schallt, dann ist Faschingsdienstag in Ochsenfeld. Heuer werden es 50 Jahre, seit dem der Gaudiwurm durch die Straßen des kleinen Ortes zieht.
Regelmäßig werden dabei besondere Begebenheiten des Dorflebens in spöttischer Weise zur Aufführung gebracht. In früheren Jahren zog die Faschingsgesellschaft mit einem Schifferklavier- oder Akkordeonspieler bereits am Vormittag von Haus zu Haus und sammelte für die anschließende Feier beim Gastwirt Geld und Essbares. Nachmittags erfolgte dann am Dorfplatz das "Derblecken" einzelner Dorfbewohner. Dieser Brauch schlief ein, bis Mitte der 1960er-Jahre der Anstoß dafür gegeben wurde, diese Tradition wieder zu beleben: 1966 erlebte der Fasching in Ochsenfeld seine Renaissance.
Damit war der Anfang gemacht. Und bis heute, ins Jahr 2016, findet in Ochsenfeld alljährlich das närrische Treiben rund um die "Hü", wie der Dorfweiher in Ochsenfeld genannt wird, statt. Hier werden die Missgeschicke des vergangenen Jahres in verschiedenen Faschingswägen dargestellt, die seit jeher am Faschingssamstag von den Mitgliedern der örtlichen Vereine gemeinsam gestaltet werden. Zusätzlich begleiten Strohbären und Hexen den Zug. Der Obst- und Gartenbauverein beteiligt sich ebenso wie andere Gruppen aus dem Ort, genauso wie die "Himmelsstürmer" aus dem benachbarten Biesenhard, die seit Jahren ein fester Bestandteil beim Faschingstreiben "rund um die Hü" sind. Mit treffenden Versen zu den Gegebenheiten, welche auf den Wägen dargestellt werden, schmückt ein Sprecher des Faschingskomitees das Programm aus. Von weiteren "Pleiten, Pech und Pannen" berichten der örtliche "Nachrichtensender ON-TV" oder das "Oxaföda Faschingsblatt", welche die Besucher immer wieder zum Schmunzeln bringen.
Ehe die Narren zum Kehraus ins Gasthaus Schißler ziehen, werden verdiente Mitglieder der Faschingsgesellschaft mit dem "silbernen oder goldenen Ochsenorden am blauen Band" ausgezeichnet.
Auch im Jubiläumsjahr 2016 bewegt sich der Umzug am Faschingsdienstag, 9. Februar, ab 13.30 Uhr wieder durch den Ort und rund um den Dorfweiher. Aufstellung bereit um 13 Uhr in der Witmessstraße.
