Ochsenfeld
Jubiläum an der "Hü"

Ochsenfelder haben schon 50 Jahre ihren Faschingsumzug

28.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Die Biesenharder Himmelsstürmer waren mit einem Steinzeit-Mobil der Marke Fred Feuerstein unterwegs.

Ochsenfeld (EK) "Hü-Lau" und laute Musik konnte man gestern schon kurz nach dem Ortseingang von Ochsenfeld hören. Dies konnte nur eines bedeuten: Es war Faschingsdienstag und das große Faschingstreiben rund um die "Hü", den Dorfweiher war bereits in vollem Gange.

In diesem Jahr begingen die Ochsenfelder ein Jubiläum: Seit mittlerweile 50 Jahren zieht der Gaudiwurm durch die Straßen des kleinen Ortes und zieht alle Faschingsbegeisterten Jahr für Jahr in seinen Bann. Nahezu alle Einwohner waren als Teilnehmer des Zuges oder auch als Zuschauer auf den Beinen.

Auf einer eigens gebauten Insel auf der "Hü" waren zwei Papageien gestrandet, erzählten in spöttischer Weise von den Gegebenheiten aus "Oxaföd" und stellten die Teilnehmer des Faschingsumzugs vor. So waren in diesem Jahr nicht nur die traditionellen Hexen und Strohbären beim bunten Zug dabei, auch deren Vorgänger, die Wittmessbären, waren eigens zum Jubiläum gekommen. Besser als die Ochsenfelder in den 1960er Jahren machten es die Schakale mit ihrem Wagen zum Thema Mondlandung 1968. Sie hielten sich bis zum Schluss auf der eigens gebastelten Rakete und mussten keine Abstürze verzeichnen. Der Weiberhaufen aus Ochsenfeld präsentierte als Fußgruppe Produkte der letzten 50 Jahre. "Schaut's nur wie die Zeit vergeht ..." hieß es bei der Pilates-Gruppe des Sportvereins, die als Uhren zu Fuß unterwegs war. Der zur Kirche umfunktionierte Schißler-Stadl stand im Mittelpunkt des Wagens vom örtlichen Schützenverein. Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins präsentierten sich als Fußgruppe mit vielen süßen Erdbeeren und Gärtnern.

Spott bekamen die Mitglieder des Ochsenfelder Motorradclubs von den Mitgliedern der Feuerwehr zu hören. Auf deren Wagen wurden die Bausünden bei der Errichtung der neuen Clubhütte aufs Korn genommen. Ebenfalls Baubegebenheiten standen im Mittelpunkt des Sportvereins-Wagens: Hier ging es um die Fertigungsdauer einer Natursteinmauer.

"Statt mit Jacken und Mützen muss man 2066 am Fasching schwitzen", prognostizierte die Jugend Ochsenfeld mit ihrem Wagen zum Fasching in der Zukunft. "Dem Klimawandel ist's geschuldet" hieß es zur Begründung. Gruselig war nicht nur das Aussehen der Skelette, die als Fußgruppe unterwegs waren, sondern auch deren Aussage: "Oh Oxaföd, welche Not, wenn keu Leit mehr komma ist des da Faschingsbälle Tod" war da zu lesen. Die "Himmelsstürmer" aus dem benachbarten Biesenhard kamen zum Jubiläumsumzug eigens aus der Steinzeit angefahren. Ein Highlight der Gruppe war sicherlich das eigens angefertigte Feuerstein-Mobil, welches großen Applaus erhielt. Nach der großen Vorstellungsrunde der Teilnehmer hörten die Besucher - wie schon lange Tradition - von so manchen Schandtaten und "Pleiten, Pech und Pannen" im Ort. Zwischen dem Umzug bot die Kinder- und Jugendgarde "Möckflöh" wieder ihr Faschingsprogramm dar.

Bevor die große Schar an Narren zum Kehraus ins Gasthaus Schißler zogen, wurden verdiente Mitglieder der Faschingsgesellschaft mit dem "silbernen und goldenen Ochsenorden am blauen Band" ausgezeichnet. Mit bester Musik von den "Noodnfießlern" klang der Ochsenfelder Fasching 2017 beim Wirt aus.