Neuer Fund am Römerkastell

31.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:27 Uhr

Der „Batzen“ mit den Kettenhemdringen vom Kastell Pfünz. - Foto: je

Pfünz/Eichstätt (je) Im Römerkastell Pfünz und auf dem Gelände ringsum ist jeder Quadratmeter von „Schatzsuchern“ umgedreht worden.

Dennoch kommen hie und da immer noch Relikte aus der alten Zeit ans Tageslicht.

So bargen jetzt Urlauber das Stück eines Kettenhemds römischer Soldaten. „Das ist das erste Mal, dass bei uns so ein Überbleibsel eines personalen Schutzes gefunden wurde“, sagte Konservator Albert J. Günther vom Referat zur Erhaltung von Kunst und Kulturgut der Stadt und des Landkreises Eichstätt. Der „Batzen“ mit den Kettenhemdringen werde gereinigt, konserviert und im Museum ausgestellt,.

Das Ehepaar Süder aus Herne erkannte sofort die Bedeutung des Fundes und brachte ihn ins Cobenzlschlösschen. Er wurde dem Historischen Verein für das Museum auf der Willibaldsburg überlassen. Reste aus der Römerzeit etwa 15 vor Christus bis 233 nach Christus sind dort übersichtlich präsentiert.

Die überwiegende Mehrheit der römischen Legionäre des ersten bis dritten Jahrhunderts trug Kettenpanzer (lorica hamata). Wie Konservator Günther erklärte, bestanden Kettenhemden je nach Länge, Größe und Ringdurchmesser aus rund 30 000 Einzelringen. Der Soldat musste ein Gewicht zwischen sechs und zehn Kilogramm am Körper mitschleppen.

Fragmente von Schuppenpanzern wurden schon gefunden, Kettenhemdringe aber nicht. Albert J. Günther: „Der Fund ist eine archäologische Kostbarkeit“.