Neuburg
Manege frei trotz harter Kritik

Tierschutzorganisation Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen Circus Voyage – "Stimmungsmacherei", entgegnet dieser

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Neuburg (vb) Heute feiert der Circus Voyage auf dem Neuburger Volksfestplatz Premiere. Und fast zeitgleich mit der Ankunft der Artisten und Tiere, meldet sich auch die Tierschutzorganisation Peta zu Wort – und erhebt schwere Vorwürfe. Von „mangelhaften Haltungsbedingungen“ ist die Rede, ebenso von Narben an Giraffenbeinen.

Besonders kritisiert Peta die Haltung von Flusspferd Jedi, „das als Herdentier allein in einem kleinen Wassertank sein Dasein fristen muss“. Elefanten, Giraffen oder ein Flusspferd gehörten keinesfalls in einen Wanderzirkus, findet die Organisation. „Doch noch schlimmer ist der rücksichtslose Umgang der Zirkusverantwortlichen mit den Tieren, deren Leben größtenteils auf Lkw-Transportern stattfindet“, heißt es in der Pressemitteilung.

Sprecherin Bettina Richter reagiert auf Anfrage auf die Vorwürfe: „Stimmungsmacherei“, „Propaganda“ und „unwahr“. Nichts werde „so sehr kontrolliert wie ein Zirkus“, erklärt sie. „Wir halten die Vorgaben nicht nur ein, wir übertreffen sie.“ Der Zirkus sei immer der Verfolgte. Wollte man Tiere artgerecht halten, müssten sie konsequenterweise alle freigelassen werden.

Die Tiere in Neuburg haben bei ihrer Ankunft gestern auch Besuch von Tierärzten des Veterinäramtes bekommen. „Wir müssen die Zirkusse nicht kontrollieren, machen das aber, wenn es zeitlich und personell geht“, kündigt Mediziner Norbert Kieslich an. Für jede Tierart gibt es Vorgaben – über die Haltungsbedingungen, Futter, wie die Gehege aussehen müssen. Bei einer Missachtung der Vorschriften würde der Zirkus einen Bescheid bekommen. Sämtliche Mängel würden auch in ein Bestandsbuch aufgenommen.

Über ein Wildtierverbot könne nur der Stadtrat entscheiden, erklärt Bürgermeister Rüdiger Vogt. „Die Aufforderung von Peta ignorieren wir nicht, aber so etwas muss in den Fraktionen besprochen werden.“ Für den Circus Voyage ist das Zukunftsmusik. Heute steht die öffentliche Elefantenfütterung an. „Wir haben nichts zu verbergen“, erklärt die Pressesprecherin.