Neuburg
Heimtückischer Baumfeind

Eichstätter Geographen untersucht das Eschentriebsterben im Auwald

20.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

In schwindelerregender Höhe entnimmt Sara Hocheder, Geographiestudentin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Pollenproben der Esche. - Foto: Jochner/Jetschni/upd

Neuburg/Eichstätt (EK) Geographen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) untersuchen derzeit im Auwald bei Neuburg die Pollen von Eschen.

Denn dieser wichtige Waldbaum ist seit mehreren Jahren einem winzigen Feind ausgeliefert, der nur Mikrometer groß ist: Die Sporen eines Pilzes namens Falsches Weißes Stengelbecherchen führen von schlechten Stammformen bis hin zum Absterben und werden unter dem Begriff Eschentriebsterben zusammengefasst. "Vormals galt die Esche aufgrund ihrer Wärme- und Trockenresistenz als vielversprechende Baumart für den Waldumbau in Zeiten des Klimawandels", erläutert Professor Susanne Jochner-Oette, die das Projekt betreut. Nun hat sich der Pilz bereits in 24 europäischen Ländern erfolgreich ausgebreitet und in einigen nördlichen Ländern zur fast vollständigen Mortalität geführt.

Inwieweit der Gesundheitszustand der Eschen einen Einfluss auf die Entwicklung der Pollen hat, wollen die Wissenschaftlerinnen nun untersuchen. Dazu erntete die Geographiestudentin Sara Hocheder mit einer fahrbaren Hubbühne einzelne Blüten samt Pollen und analysiert die Beschaffenheit der Pollen im Anschluss mit einem Mikroskop im Labor der Universität.

Mit einer fortschreitenden Erwärmung im Zuge des Klimawandels wird ein Zurückdrängen des eher kältetoleranten Pilzes in nördlichere Breiten vermutet, was sich positiv auf den Eschenbestand auswirken könnte. Aufgrund des Lufttransports von Sporen sind Infektionen jedoch nicht nur auf das Verbreitungsgebiet des Pilzes beschränkt. Um den Pollen- und Sporenflug besser zu verstehen, haben die Wissenschaftler zudem fünf Pollenfallen im Auwald aufgestellt.