Nassenfels
Plus bei der Einkommensteuer

Marktrat Nassenfels genehmigt Haushalt mit Gesamtvolumen von 5,5 Millionen

27.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Nassenfels (EK) Nach dem Rekordwert des Vorjahres (1 008 800 Euro) sind die Einnahmen aus dem Einkommensteueranteil in Nassenfels für 2015 erneut kräftig auf 1 197 700 Euro angestiegen. Der Marktrat hat den Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 5 519 500 Euro genehmigt.

Kämmerer Bernd Fieger stellte dem Marktrat das umfangreiche Zahlenmaterial vor. Der neue Verwaltungshaushalt für 2015 schließt auf der Einnahmen- und Ausgabenseite mit 3 072 500 Euro (Vorjahr: 2 819 500) und der Vermögenshaushalt mit 2 447 000 Euro (2 686 300), wodurch sich der Gesamthaushalt in einer Höhe von 5 519 500 Euro (5 505 800) ergibt. Der im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger angesetzte Vermögenshaushalt ist immer noch sehr hoch: Das ist auf zahlreiche Investitions- und Baumaßnahmen zurückzuführen, die 2015 geplant, gerade durchgeführt oder bereits umgesetzt sind.

Die Haupteinnahmequelle des Verwaltungshaushalts bildet dank der guten wirtschaftlichen Lage der Einkommensteueranteil. Die Schlüsselzuweisungen fallen mit 384 800 Euro (375 800) ebenfalls höher als im Vorjahr aus. Weitere große Einnahmeposten sind unter anderem die recht konstanten Grundsteuern A und B mit insgesamt 163 500 Euro (162 400), die um erneut etwa 15 Prozent gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen mit insgesamt 264 000 Euro (230 000) sowie Einkommensteuerersatzleistungen von 96 000 Euro (85 500).

Größter Ausgabenposten im Verwaltungshaushalt ist mit 710 800 Euro die Kreisumlage, die um etwa elf Prozent (Vorjahr: 639 100 Euro) gestiegen ist. Auch die Personalkosten sind im Vergleich zu 2014 (305 400) um etwa ein Zehntel auf 341 700 Euro gestiegen. Die Umlage an die VG Nassenfels schlägt mit 261 400 Euro (237 100) zu Buche. Die in Verbindung mit höheren Gewerbesteuereinnahmen auch größere Gewerbesteuerumlage von 57 000 Euro (49 600) sowie die Umlagen an den Nassenfelser Schulverband von 119 000 Euro (113 400) und an den Schulverband Eichstätt-Schottenau von 48 000 Euro (50 600) sind weitere große Ausgaben. Auf Schülerzahlen umgelegt gibt der Markt Nassenfels somit 1214,29 Euro (1145,45) je Schüler an der Nassenfelser Schule und 1116,28 Euro (1176,74) Euro je Schüler in der Schule Schottenau in Eichstätt aus. Für den Kindergarten in Nassenfels, für Gastkinder und für die Großtagespflegestation in Meilenhofen sind für das laufende Haushaltsjahr Mittel in einer Gesamthöhe von 460 500 Euro (379 200) eingeplant. Auch in diesem Jahr ist die Steigerung begründet in der Umstellung des Abrechnungszeitraumes, weswegen 16 Monate im Jahr 2015 berücksichtigt werden.

Im Vermögenshaushalt schlägt insbesondere die Rückerstattung des Landerwerbs für das ursprünglich geplante Baugebiet Toracker 2 zu Buche. Angesetzt sind hierfür 1 214 900 Euro. Aus den Rücklagen ist beabsichtigt 681 000 Euro zu entnehmen. Wie in den Jahren zuvor wird aus dem Verwaltungshaushalt ein Zuschuss in Höhe von 199 400 Euro mit einkalkuliert. Zuweisungen und Zuschüsse kommen mit 224 100 Euro in die Planung. Die Rücklagen des Marktes verringern sich dadurch zum Jahresende auf 38 731,88 Euro. Auf der Ausgabenseite ist hauptsächlich der Erwerb von Bauland in Meilenhofen mit 250 000 Euro sowie in Zell an der Speck mit 300 000 Euro bemerkenswert; für diese Baugebiete sind zusätzlich jeweils 20 000 Euro für die Erschließung angesetzt. Für die Erweiterung des Baugebietes Krautgartenfeld sind 210 000 Euro eingeplant. Weitere große Posten des Verwaltungshaushaltes ist eine Investitionsumlage an den Nassenfelser Schulverband in Höhe von 273 000 Euro und die Brückensanierungen, welche vom Ingenieurbüro mit 174 400 Euro kalkuliert wurden.

Von besonderem Interesse ist schließlich auch immer die Betrachtung der Verschuldungsentwicklung: Die im Jahr 2001 vorhandenen Schulden von rund einer Million Euro wurden in den darauf folgenden Jahren kontinuierlich bis zum Jahresende 2011 komplett getilgt. Im vergangenen Jahr wurde zum Erwerb von Bauerwartungsland ein Darlehen aufgenommen. Dieses soll vorerst weiter bestehen – die Gemeinde versucht, passende Grundstücksinvestitionen zu finden. Wenn diese nicht gefunden werden, so kann das Darlehen kurzfristig getilgt werden.

Zum Jahresende liegt der Schuldenstand bei 1 018 400 Euro, was je Einwohner 503,91 Euro ausmacht, der Vergleichswert des Landesdurchschnitts liegt bei 711 Euro. Sowohl ein kompletter Schuldenabbau als auch ein Anstieg der Rücklagen sollten nach Verkauf von Grundstücken in den aktuell geplanten Baugebieten möglich sein.

Der Kämmerer bezeichnete die finanzielle Lage des Marktes als geordnet, der Haushalt wurde ebenso einstimmig genehmigt wie der Finanz- und Investitionsplan bis 2018.