Nassenfels
Fruchtbarer Austausch

30 Jahre Partnerschaft zwischen Nassenfels und Fladungen groß gefeiert

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Die drei Bürgermeister der Partnergemeinden pflanzten ein Apfelbäumchen: Thomas Hollinger (Nassenfels), Agathe Heuser-Panten (Fladungen) und Gheorghe Românu (Anina/Rumäninen) setzten das Bäumchen als Symbol der Zusammenarbeit vor der Nikolauskapelle in die Erde. - Foto: Funk

Nassenfels (EK) Vor 30 Jahren schlossen die Marktgemeinde Nassenfels und die Stadt Fladungen in der Rhön eine Partnerschaft. Das wurde nun gebührend gefeiert. Mit von der Partie: eine Delegation aus dem rumänischen Partnerort Anina.

Besondere Ehrengäste waren die Fladungener Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten und der erst vor Kurzem bestätigte Bürgermeister Gheorghe Românu aus Anina. Auch die beiden Gründerväter Raimund Goldbach und Peter Hecker ließen sich die Feierstunde nicht entgehen.

Bereits am Freitag wurden bis in den späten Abend in einer gemütlichen Runde am Sportgelände des FC Nassenfels Geschichten aus der Vergangenheit ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft. Den ersten Höhepunkt der Jubiläumsfeier machte ein Gaudiwettbewerb, bei dem Vertreter der drei Gemeinden gegeneinander antraten und sich in Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer maßen.

Am Samstag hatten die Gastgeber eine Rundfahrt durch den Markt Nassenfels und seine Ortsteile ausgearbeitet. Stationen waren das Heimatmuseum in der Nassenfelser Schule, der Soldatenfriedhof in Zell an der Speck und die Gleßbrunnen bei Wolkertshofen. In der "Zammakunft" in Meilenhofen war ein Weißwurstfrühschoppen hergerichtet.

Der Höhepunkt begann am späten Nachmittag mit einem Empfang am Rathaus, wo im Juli 1986 die Partnerschaftserklärung unterzeichnet worden war. Sämtliche Ortsvereine mit ihren Fahnen hatten sich eingefunden. Bürgermeister Thomas Hollinger begrüßte unter anderem Landrat Anton Knapp, Bezirksrat Reinhard Eichiner, Pater Slawomir Gluchowski und die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel. Die Eintragung ins Goldene Buch der Marktgemeinde durch alle Anwesenden unterstrich die Wertschätzung dieses Jubiläums.

Nach der Begrüßungszeremonie marschierte die Versammlung - angeführt durch die Schuttertaler Musikanten und den Musikverein Fladungen - hinauf zum Platz vor der Schule, dem "Fladunger Platz". Hier übernahm Andreas Husterer senior das Wort und erläuterte die Bedeutung des dort aufgestellten Grenzsteins, der ursprünglich aus der nächsten Umgebung von Fladungen stammt. Hierdurch solle die Grenze, welche die Bundesrepublik Deutschland jahrzehntelang durchtrennte, nachempfunden werden. Das gesamte Kunstwerk solle jedoch kein Mahnmal sein; vielmehr symbolisiere es die Partnerschaft und das Zusammenrücken verschiedener Regionen. So stehe es nicht nur für die Wiedervereinigung, sondern auch für die kommunale Partnerschaft zwischen Fladungen und Nassenfels.

Danach formierte sich ein Festzug hinauf zum Festzelt am Bauhof. Mit dabei: die Feuerwehr Fladungen mit ihrer Fahne. Im Anschluss an das gemeinsame Abendessen blickten Wendelin Göbel, Robert Müller und Edi Bambach - drei Urgesteine der Partnerschaft - zurück auf die Besuche von Nassenfelsern in Fladungen und umgekehrt.

Eine große Persönlichkeit, die an diesem Abend häufig erwähnt wurde, war Alois Schweiger. Der Zollbeamte aus Nassenfels war beruflich in der Rhön tätig, fand dort seine Liebe und heiratete. Er fühlte sich in Nassenfels verwurzelt und war auch in Fladungen sehr engagiert. Daher arbeitete er an einer Verbindung dieser beiden Orte. Nach zahlreichen Kontakten auf beiden Seiten wurde 1986 die Partnerschaftserklärung geschlossen. Seitdem gibt es einen regen Austausch zwischen beiden Kommunen. Im Anschluss an den Rückblick tauschten die Bürgermeister kleine Geschenke der Freundschaft aus.

Ein Festgottesdienst ging dem eigentlichen Pfarrfest voran. Pater Slawomir Gluchowski zelebrierte im Festzelt die Messe, die von den Schuttertaler Musikanten feierlich umrahmt wurde.

Bei gutem Wetter und musikalischer Unterhaltung ließ es sich anschließend gut aushalten. Mit einer Losbude, einer Schießbude, Dosenwerfen, und einer Hüpfburg war auch für die kleinen Besucher ein abwechslungsreiches Programm geboten. Zudem rundeten neben einem Eine-Welt-Laden ein "Zuckerstand" und eine Kuchenbar das Angebot ab.

Die Schüler der Nassenfelser Schule führten das Theaterstück "Das Dschungelbuch" auf und der Kindergarten beteiligte sich mit einem Stand, an dem sich die Kinder schminken lassen beziehungsweise Andenken basteln konnten. Zusätzlich hatte das Bücherei-Team Bücher gespendet, die bei einem Buch-Flohmarkt erworben werden konnten.

Bevor die Gäste die Heimreise antraten, gab es noch einen Termin an der Nikolauskapelle: Dort wurde ein Apfelbäumchen gepflanzt, das, wie die Partnerschaft, reiche Frucht tragen soll.