Nassenfels
Dorferneuerung nimmt Gestalt an

Erste Vorentwürfe für Wolkertshofen wurden dem Nassenfelser Marktrat präsentiert

19.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Das Planungsbüro Kurz präsentierte den Vorentwurf für die Umgestaltung der Mühl- und Kirchstraße sowie des Kirchplatzes in Wolkertshofen. Neben einem Multifunktionsstreifen soll dort auch ein Treffpunkt geschaffen werden. - Foto: Funk

Nassenfels (EK) Die Dorferneuerung Wolkertshofen nimmt Gestalt an. In der jüngsten Sitzung des Nassenfelser Marktrats präsentierte das Planungsbüro Kurz die ersten Vorentwürfe, die auf Grundlage der Ideen des Vorstands entwickelt wurden.

Das erste Projekt soll die Aufwertung der Ortsmitte sein, also der Mühl- beziehungsweise Kirchstraße und somit auch des Kirchplatzes. Dieser soll als Aufenthaltsbereich gestaltet werden; vorgesehen sind eine Pflasterung, eine oder mehrere Sitzgelegenheiten, eventuell sogar ein Brunnen und grundsätzlich die Absenkung der Straße vor der Kirche, um die dortige Hofeinfahrt für die landwirtschaftlichen Maschinen wieder zu erleichtern.

Weiter gehen die Planungen dahin, einen sogenannten Multifunktionsstreifen rund um die Kirche zu errichten. Hierunter ist ein Gehweg zu verstehen, der von der Straße abgesetzt ist, aber durch seine geringe Höhe durchaus ebenfalls von Kraftfahrzeugen genutzt werden darf; allerdings unter der Prämisse, dass Fußgänger Vorrang haben. Solch ein Streifen soll weiter im Mündungsbereich Kirchstraße/Dorfstraße entstehen. Dort ist vorgesehen, den östlichen Zweig zu einer Einbahnstraße umzuwidmen und eben auch durch einen Gehweg für Fußgänger aufzuwerten. Am westlichen Zweig wird es zudem eine Anpassung geben: Durch eine Geländeänderung sollen ausfahrende Fahrzeuge einfacher in die Dorfstraße einbiegen können. Dies wird auch die bedeutendste Änderung in der Mühlstraße sein: Durch eine Höhenanpassung soll Erleichterung für Fahrzeuge geschaffen werden. Die erste Kostenplanung für diese Maßnahmen geht von knapp 800 000 Euro aus.

Der zweite Tagesordnungspunkt gab viel Stoff für Diskussionen: Im Baugebiet Domacker in Wolkertshofen wurden zahlreiche Grundstückseinfriedungen errichtet, ohne dass hierfür Anträge oder Genehmigungen vorlagen. In einem prekären Fall lag ein Bauantrag vor, welcher jedoch abgelehnt wurde; die Einfriedung wurde trotzdem errichtet. Da bereits in einer der vorhergegangenen Sitzungen über dieses Thema diskutiert worden war, hat Bürgermeister Thomas Hollinger Kontakt mit der Hauptbetroffenen aufgenommen. Aufgrund dessen wurde ein überarbeiteter Antrag eingereicht, wonach die Einfriedung bestehen bleiben und der straßenseitige Sockel entfernt werden sollte. Nun diskutierten die Räte, ob sie sich hierauf einlassen oder auf einen kompletten Rückbau drängen sollten. Nach langer Diskussion stimmten die Räte dem Antrag letztendlich zu. Hauptausschlaggebend hierfür war, dass in neuen Baugebieten die Grundstückseinfriedungen zwischen den Parzellen nicht mehr festgesetzt wurden. Trotz Zustimmung betonten einige Räte, dass diese Entscheidung kein Freifahrtschein für sonstige Schwarzbauten sei.

Zu einer kleineren Diskussion führte der Bauantrag von Marktrat Stefan Schweiger, der in der Erweiterung des Baugebiets Krautgartenfeld auf seinem Grundstück ein Doppelhaus errichten möchte. Jedoch überschreiten die Planungen die Grundflächenzahl als auch die Geschossflächenzahl. Auf Nachfrage konnte nicht sofort beantwortet werden, ob ähnliche Anträge bereits eingegangen und abgelehnt worden waren. Unter der Voraussetzung, dass noch keine vergleichbaren Anträge abgewiesen wurden, stimmten die Räte dem Bauvorhaben zu. Als Auflage gaben sie jedoch mit, dass die Geschossflächenzahl maximal 0,6 betragen darf. Der Antrag von Florian Schweiger, der auf dem Nachbargrundstück seines Bruders ebenfalls ein Doppelhaus errichten will, ging im Anschluss zügig über die Bühne. Er benötigte zwar auch diese Befreiungen; aufgrund des etwas größeren Grundstücks würden die Grenzen jedoch nicht so stark überschritten.