Mörnsheim
Hochwasserschutz auf dem Prüfstand

Vor einer Umsetzung will der Markt Mörnsheim Zuschussmöglichkeiten abklopfen Kanalsanierung steht an

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Im Bild die Gailach in Mörnsheim. Bei einem 100-jährlichen Hochwasserschutz müssten die Pfeiler höheren Ufermauern weichen. - Foto: Mittl

Mörnsheim (mi) In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause beschäftigte sich der Mörnsheimer Marktgemeinderat mit dem seit zwei Jahren vorliegenden Hochwasserschutzkonzept, dessen Umsetzung und möglicher Finanzierung.

Dabei wurde von dem Ingenieurbüro, das das Konzept erstellt hatte, eine Aktualisierung der Kosten auf einen Zeitraum von zehn Jahren vorgenommen. Die Maßnahmen zum Schutz gegen ein 100-jährliches Hochwasser verteilen sich auf vier mögliche Abschnitte. Denkbar wäre ein Beginn mit dem größten Projekt, dem Rückhaltebecken im Oberen Gailachtal für 1,7 Millionen Euro. Damit wäre bereits ein Schutz vorhanden, der eine gewisse Teilsicherheit darstelle. Als zweiter Abschnitt könnte dann gailachaufwärts ab Altendorf mit einer Brückenerneuerung bis nach Mörnsheim bis zur Landkreisbrücke/Frühlingstraße fortgefahren werden, danach der dritte Abschnitt ab der Landkreisbrücke mit höheren Ufermauern und einem Bypass zum Altbach mit Aufweitungen bis hin zu den Oberen Krautgärten. Als letzter Abschnitt wären die Maßnahmen im Ortsbereich von Mühlheim mit der Erhöhung von Ufermauern und Aufweitungen im Außenbereich möglich.

Die Zuschusshöhe liegt derzeit laut Informationen des Umweltministeriums bei maximal 65 Prozent, auch in Räumen mit besonderem Handlungsbedarf. Bei geschätzten Kosten von 5,6 Millionen Euro würde dies immer noch einen Eigenanteil von knapp zwei Millionen Euro für die Marktgemeinde bedeuten. Dieser Kostenfaktor, verbunden mit den ortsbildverändernden höheren Ufermauern sowie den noch zu führenden Grundstücksverhandlungen, lässt den Marktgemeinderat abwarten, was den Antrag für das Planfeststellungsverfahren beziehungsweise die Ausschreibung für Planungsbüros betrifft. Bürgermeister Richard Mittl will vorab beim Umweltministerium die finanziellen Möglichkeiten einer Förderung prüfen lassen. Unisono erklärten die Ratsmitglieder, dass erst ein Verfahren beantragt wird, wenn eine optimale Förderung in Aussicht gestellt wird, schonende Eingriffe in das Landschaftsbild zu erwarten sind und sämtliche betreffenden Grundstückseigentümer ihr Einverständnis erklärt haben.

Für die Sanierung des Kanalnetzes im erweiterten Ortskern von Mörnsheim (Franz-Stößl-Straße, Rosenau, Kastnerplatz und Kirchenweg) wurde ein Honorarvertrag mit einem Donauwörther Ingenieurbüro abgeschlossen. Die Vergabe für die Sanierung der Hausanschlüsse von Kanal und Wasserleitung ging mit einem Betrag von 191 600 Euro an ein Nördlinger Bauunternehmen. Zudem erfolgte der Zuschlag für die Beweissicherung an eine Oettinger Fachfirma für 10 800 Euro.

Die Marktgemeinde ist mit 12,5 Anteilen an der Bürgerenergiekraftwerksgesellschaft beteiligt. Der Geschäftsführer legte nun den Bericht für 2015 vor. Das Einspeisevolumen der Photovoltaikanlage belief sich auf 70 814 Kilowattstunden Strom, 38,24 Tonnen CO2 wurden somit eingespart. Der Bericht liegt zur Einsichtnahme in der Marktgemeinde aus.