Mörnsheim
"Asterix", der Urvogel

Die Steinreichen 5 lockten mit Sommeraktion viele Neugierige auf den Mörnsheimer Hummelberg

26.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:08 Uhr

Austoben konnten sich die Kinder und Jugendlichen mit Hammer und Meißel bei der „Bearbeitung“ eines Marmorblocks. Den Rahmen bildete ein Mineralienmarkt auf dem Gelände einer Natursteinfirma auf dem Hummelberg in Mörnsheim - Fotos: kno

Mörnsheim (EK) Eigentlich sind die Steinbrüche – obwohl zahlreich in der Umgebung vorhanden – eine Welt für sich. Wer verirrt sich schon mal dorthin? Am Wochenende allerdings war sozusagen Tag der offenen Tür angesagt: bei der großen Sommeraktion der Steinreichen 5 am Mörnsheimer Hummelberg.

Zum zweiten Mal nach 2007 war die kleine Gailachtal-Gemeinde Ausrichter dieses Familienfestes, das, wie Bürgermeister Richard Mittl erklärte, „Steinbruchgeschichte live“ bieten sollte. In schöner Regelmäßigkeit wechseln sich die Kommunen Langenaltheim, Pappenheim, Solnhofen, Treuchtlingen und Mörnsheim, die sich 2005 zu den „Steinreichen 5“ zusammengetan hatten, als Veranstalter dieser Sommeraktion ab. Damit wollen sie dem breiten Publikum das unterhaltsam präsentieren, über was sie in rauen Mengen verfügen – Naturstein, speziell die berühmten Solnhofener Platten.

Um die drehte sich alles auf dem Gelände einer Natursteinfirma auf dem Hummelberg, die Dreh- und Angelpunkt dieser zweitägigen Sommeraktion war. Bei Betriebsführungen konnten die Besucher beispielsweise erleben, wie mit 4000 Bar Wasserdruck – in diesem Fall – Apollofalter-Figuren als Mitbringsel aus zentimeterdicken Steinplatten „herausgestrahlt“ wurden. Auf dem Mineralienmarkt draußen fanden sich unter anderem Fossilien und natürlich Steinuhren oder Steinschmuck.

Die Kinder und Jugendlichen durften sich hämmernd und meißelnd an einem Steinblock betätigen, was auch Duncan (10), Marvin (12) und Tim (14) aus Weinheim an der Bergstraße, die sich derzeit mit einer Jugendgruppe in der Gegend aufhalten, ziemlich klasse fanden – „auch wenn man leider nichts findet“. Und wie heißt er noch gleich wieder, dieser „Dinosauriervogel“, der hier gefunden wurde? Der Einfachheit halber: „Asterix.“

Um den Status des Archaeopteryx, so die korrekte Bezeichnung, macht sich der Solnhofener Bürgermeister Manfred Schneider übrigens keine Sorgen, auch wenn gerade erst der „Sensationsfund“ eines bislang unbekannten Flugsauriers im oberfränkischen Wattendorf die Forscherwelt in Verzückung versetzt hat: Der Archaeopteryx, von dem das Solnhofener Bürgermeister-Müller-Museum zwei Exemplare beherbergt, werde immer „eine Ikone“ bleiben, ist Schneider überzeugt. Auch wenn der neue Fund zugegebenermaßen „einzigartig“ sei.

Das alles dürfte die Zwillinge Carin und Linus (8), Kili (6) und Svenja (14) aus Rosenheim, die Jahr für Jahr mit ihren Eltern im Altmühltal urlauben, wenig kratzen: Sie zählen zu den Stammgästen der Sommeraktionen der Steinreichen 5 – wie auch heuer in Mörnsheim. Fossiliensuchen in den Steinbrüchen gehöre selbstverständlich zu ihren Lieblingsbeschäftigungen, gaben sie zu Protokoll.

Dies war allerdings bei der Steinbruchwanderung in den nahe gelegenen Mörnsheimer Bruch nicht möglich: Hier ging es eher um Geschichte und Abbau des Natursteins. Für die vielen Gäste, die sich dieser Erkundung angeschlossen hatten, ein beeindruckendes Erlebnis – schließlich türmten sich rund 60 Meter hohe Schichten vor ihnen auf. Eben ein Anblick, wie man ihn nicht alle Tage hat.