Möckenlohe
Jäger haben Wildschweine im Visier

Hegeringschau in Möckenlohe: Schwarzwild verursacht starke Schäden – Abschuss bei Rehen erfüllt

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Walter Wiedmann stellte unter anderem die Keilerwaffen eines kapitalen Keilers aus dem Ochsenfelder Revier vor. - Fotos: fun

Möckenlohe (fun) Mit dem Signal „Sammeln der Jäger“ läutete die Jagdhornbläsergruppe die Hegeringschau für Eichstätt-Süd in Möckenlohe ein. Der Vorsitzender des Hegerings, Franz Loderer, hatte zunächst eine positive Nachricht dabei. Das neue bayerische Kulturlandschaftsprogramm, das 2015 anlaufen soll, werde auch weiterhin der Natur und dem Wild dienen.

In den Eckpunkten, die Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vorstellte, werden ein Waldrandkulap, Gewässerrandstreifen, jährlich wechselnde Blühflächen oder Blühstreifen in Maisäckern als Bejagungsschneisen erhalten bleiben. Die neue fünfjährige Förderperiode soll durch solche Elemente auch die Lebensbedingungen für Bienen erhöhen. Das Konzept soll im Juni über Brüssel abgesegnet werden.

Ansonsten macht den Jägern das Schwarzwild besonders zu schaffen. Die Sauenstrecken seien laut Loderer zwar imposant – so wurden in Bayern über 66 000 Wildschweine erlegt – aber dennoch sei ein weiterer Anstieg der Population zu verzeichnen. Eine Grafik zeigte für Eichstätt 2500 Stück erlegtes Schwarzwild auf, 3000 müssten es jedoch sein, um die ärgsten Schäden vermeiden zu helfen. Dennoch hielt Loderer auch Lob bereit: So seien die erwünschten Zahlen bei den jungen Wildschweinen, also bei Überläufern und Frischlingen, „optimal“. Loderer sprach auch Bewegungsjagden an; sie könnten zum Jagderfolg beitragen. Dabei würde der ständige Jagddruck auf das Wild vermieden. Allerdings sei die Verantwortung für die Organisatoren solcher Jagden sehr hoch. Zudem gebe es einen ökologischen Aspekt: Die teils weiten Anfahrtstrecken der Jagdbeteiligten aus ganz Bayern stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen. Die Revierinhaber seien gefordert, abzuwägen.

Zusätzlich informierte Loderer über die afrikanische Schweinepest, die derzeit in Polen und Litauen grassiert und von dort auch nach Deutschland gebracht werden könnte. Diese Seuche töte innerhalb weniger Tage die befallenen Bestände – auch bei Wildschweinen. Das Rehwild zeige im Moment wieder auch im Alter ausgeglichene Bestände, erklärte Loderer. Dies konnte auch bei der Besprechung der vorgelegten Gehörne, die Walter Wiedmann vorstellte, belegt werden. Der Abschuss sei erfüllt worden. „Rehe gehören zur Kulturlandschaft“, betonte Wiedmann.

Nach Loderer gebe es derzeit im Süden etwas mehr Hasen. Wer diese Bestände haben wolle, müsse jedoch die Krähen und Füchse als natürliche Feinde kurzhalten. Die schnelle Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft nach der Ernte mache den Rebhühnern zu schaffen. Hier hätten sie wenig Chancen zum Überleben. Fasan und Ente seien nur lokal und in geringem Maße vorhanden. Graugänse im südlichen Landkreis verursachen auch wegen der Verschmutzung der Flächen viel Ärger. Sogenannte ökologische Jagdgesetze in verschiedenen Bundesländern bereiten den Jägern zunehmend Sorgen. Nichtpolitische Organisationen würden „aus der Stadtwüste heraus“ vernünftige Ansätze für die Jagd verhindern, hieß es. Loderer bat schließlich um Mitarbeit beim Adventsmarkt in der Burg Nassenfels, um hier den Verein und Hegering präsentieren zu können.

Mit Signalen wie „Sau tot“ beschlossen die Jagdhornbläser unter Johannes Pfahler den Abend.