Mitglied im Musiknetz-Verein

Kontroverse Diskussion und wiederholter Aufruf für einen neuen Fusionsversuch

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Eichstätt (chl) Die Stadt Eichstätt tritt nun auch dem Förderverein Musiknetz Eichstätt e.V. bei und gewährt als Fördermitglied einen Jahresbeitrag in gleicher Höhe wie dem Verein Musikschule Eichstätt e.V. Derzeit sind das 500 Euro pro Jahr. Das hat der Haupt- und Werkausschuss mit acht gegen fünf Stimmen beschlossen.

Der Entscheidung ging erneut eine kontroverse Diskussion voraus, die seit der Umwandlung der städtischen Musikschule in den Verein Musikschule Eichstätt e.V. 2002 und der folgenden Gründung des Musiknetzes als zweite, eigenständige Musikschule immer wieder geführt wird. Seit 2007 befasst sich der Stadtrat mit der Frage, warum die beiden Musikschulen nicht fusionieren. Entsprechende Gespräche waren bisher immer an den unterschiedlichen Strukturen der Vereine gescheitert.

Im Verein Musikschule Eichstätt ist die Stadt seit dessen Gründung Mitglied. Nun tritt sie also auch dem zweiten Musikschulverein, dem Förderverein Musiknetz, bei. Die Mehrheit im Hauptausschuss möchte mit diesem Beschluss die beiden Vereine, die beide „hervorragende Arbeit“ leisten, gleichbehandeln. Die Arbeit des Musiknetzes mochten auch die Gegner des Beschlusses nicht schmälern. Allerdings bemerkte Wolfgang Wollny (Grüne), es sei „schwer einsehbar, warum die Stadt zwei Vereine fördern muss, weil die Vereine sich nicht einigen können oder wollen“. Er rief dazu auf, einen erneuten Fusionsversuch zu starten.

Gerhard Nieberle (SPD) lehnte den Antrag mit dem Hinweis darauf ab, dass es in der Stadt noch viele andere Vereine gebe: „Will die Stadt jetzt in 17 Sportvereinen Mitglied werden“ Nieberle sah schon weitere Mitgliedsanträge auf die Stadt zukommen – eine Befürchtung, die auch Bürgermeister Max Pfuhler (SPD) teilte. Pfuhler verwies auf die permanent geführte Diskussion um Zuschussanträge und freiwillige Leistungen und mahnte eine „klare Linie“ an.

Dieses Thema griff im weiteren Sitzungsverlauf Rudi Engelhard (CSU), der für den Beitritt zum Musiknetz gestimmt hatte, auf. Es vergehe inzwischen keine Sitzung mehr, in der sich der Stadtrat oder ein Ausschuss nicht mit Zuschussanträgen auseinandersetzen müsse, kritisierte er, als es um einen Investitionszuschuss für den Waldkindergarten ging. Genau das sei aber mit anderen freiwilligen Leistungen nicht zu vergleichen, bemerkte OB Steppberger. Kinderbetreuung sei Pflicht. Weiterer Bericht folgt.