Ingolstadt
Mal ein anderer Streifzug durch die Nacht

Nicht nur bei der Irma ist man nach dem großen Publikumserfolg der Unternehmensschau "super zufrieden"

22.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:59 Uhr
  −Foto: Fotos: Hauser, Heimerl

Ingolstadt (DK) Zufriedene Gesichter, wohin man auch blickte: Die erste lange Nacht der Unternehmen und Wissenschaft (DK berichtete bereits) hat Anbietern und Besuchern gleichermaßen Spaß gemacht. Der Blick hinter die Kulissen von Firmen und Dienstleistern war meist unterhaltsam, mitunter sogar spannend.

Wie viele Menschen sich da am Freitag zwischen 17 und 23 Uhr einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit von Wirtschaft und Forschung in Ingolstadt und im näheren Umland gemacht haben, ist schwer zu sagen, weil längst nicht überall Strichlisten geführt wurden und natürlich die vielen Mehrfachbesuche zu berücksichtigen sind. Beim Regionalmanagement (Irma), das Ideengeber und Organisator zugleich war, werden die Zahlen in dieser Woche noch analysiert, doch Geschäftsleiterin Iris Eberl zeigte sich in einem ersten Resümee sehr erfreut über die großartige Resonanz: "Wir sind super zufrieden!"

22 Stationen, eigens eingerichtete kostenlose Bustouren, an etlichen Punkten auch Imbiss- oder Erfrischungsangebote, mitunter auch ein kleines Geschenk am Rande - jede Menge Anreize also, und die Menschen haben das dankbar angenommen. Denn Betriebsbesichtigungen gibt es da und dort immer wieder mal, doch auf einen Schlag einen so großen Querschnitt durch die regionale Wirtschaft geboten zu erhalten, das war eine Gelegenheit, die vielleicht so schnell nicht wieder kommen wird.

Beim Veranstaltungsexperten Show'em im Interpark war schon die Illumination spektakulär, in der Gunvor-Raffinerie, die die meisten Leute nur vom Vorbeifahren kennen, waren die Busfahrten unter tausenden Leuchten und Scheinwerfern an den riesigen Kesseln, Crackern und Kaminen in der heraufziehenden Nacht höchst eindrucksvoll. Und die Herstellung des DONAUKURIER mal aus nächster Nähe zu verfolgen, war ebenfalls für viele Nachtschwärmer ein besonderes Erlebnis: Im Verlagshaus ging es bei 1200 Besuchern (!), die sich die Redaktionsräume und vor allem die Rotation anschauten, bis zum späten Abend zu wie in einem Taubenschlag.

Im Klinikum war unter anderem die Großküche ein viel besuchter Ort. Als die Gerolfingerin Birgit Koppenhofer anschließend wieder in den Bus Stieg, hatte sie - als Hauswirtschafterin selber vom Fach - doch tatsächlich noch ein paar neue Eindrücke gewonnen. "Mein Mann war jetzt gerade beim Söder (der Ministerpräsident war zum Auftakt Gast einer Podiumsrunde, DK berichtete), wir treffen und dann an einer anderen Station", gab sie Auskunft über die Pläne für den weiteren Ablauf des Abends. Das nennt man Arbeitsteilung in der Freizeit.

Auch viele andere Rundreisende hatten sich ihre Ziele nach den individuellen Interessen gesteckt: Raphael aus Manching etwa war als Gymnasiast der elften Klasse vor allem an den Ausbildungswegen und Laufbahnen beim Technologieunternehmen Conti Temic interessiert. "Das ist für uns heute ein Stück Berufsfindung", schmunzelte Vater Richard, der den Filius begleitete.

Iris Eberl ging am Wochenende nach einer ersten Sichtung der Ergebnisse einer Publikumsbefragung der Irma davon aus, dass im Schnitt jeder Teilnehmer drei Stationen ausführlicher inspiziert hat. Dass jemand in den sechs Stunden wirklich alles gesehen hat, mag vorgekommen sein, war dann aber sicher die Ausnahme.

Ob das Regionalmanagement die Nacht der Unternehmen und der Wissenschaft beizeiten wiederholen wird, steht derzeit noch nicht fest. Nach dem großen Erfolg bei dieser Premiere spricht zwar einiges dafür, doch entscheiden wird der Vorstand des Aktionsbündnisses von Firmen und Kommunen, das hinter der Irma steht, erst nach einer gründlichen Analyse. Die Teilnehmer vom Freitag, so viel steht wohl fest, würden eine Neuauflage sicher begrüßen.

Bernd Heimerl