Lenting
Denkmal nimmt Gestalt an

Erste Spenden für Plastik von Luther-Anhängerin Argula von Grumbach

05.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:42 Uhr

Lenting (EK/grs) Der Geschichtskreis Lenting wird anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Reformation" ein Denkmal für die berühmte Lentingerin Argula von Grumbach errichten (wir berichteten). Zur Finanzierung sind jetzt die ersten Spenden eingegangen.

Der Gemeinderat hat als Standort für die Plastik den Vorplatz der Grund- und Mittelschule beschlossen. Die Kommune wird sich finanziell an diesem Vorhaben beteiligen, ebenso die evangelische Kirchengemeinde St. Paulus und der Geschichtskreis.

Entsprechend der Idee eines "erzählenden Denkmals" hat Stefan Weyergraf gen. Streit einen Entwurf erstellt. Die Figuren im oberen Teil der Plastik aus Metall zeigen die Luther-Anhängerin Argula mit der Bibel im fiktiven Disput mit den Ingolstädter Professoren. Darunter gruppieren sich beidseitig zahlreiche Flugblätter, durch deren Verbreitung Argula weithin bekannt wurde. In diesem Bilderzyklus werden die Stationen ihres Lebens und Wirkens veranschaulicht. Neben dem Denkmal soll im Jahr des 500. Jahrestags der Reformation ein Platz der Begegnung im Ort geschaffen werden. Für die Verwirklichung des Projekts ist die evangelische Kirchengemeinde auf die Hilfe der Bürger angewiesen; sie hat ein Spendenkonto eingerichtet.

Anfang des 15. Jahrhunderts hatte Argula von Grumbach in Lenting gelebt. Durch ihre Schriften nahm sie Einfluss auf die Reformation und wurde als mutige Frau weit über die Region hinaus bekannt. 1516 hatte sie den fränkischen Reichsritter Friedrich von Grumbach zu Lenting und Burggrumbach geheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Für ihr Eintreten für die Reformation nannte Luther sie "ein einzigartiges Werkzeug Christi" und betonte, dass sie ihren großen Kampf mit Geist und christliche Erkenntnis führe. 1530 besuchte Argula Luther auf der Veste Coburg.