Klenze-Medaille für Schattner

26.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:51 Uhr

Karljosef Schattner (3. von rechts) im Kreise der weiteren von Innenminister Joachim Herrmann Geehrten. - Foto: oh

Würzburg/Eichstätt (EK) Innenminister Joachim Herrmann hat am Donnerstagabend in Würzburg die Leo-von-Klenze-Medaille als Auszeichnung für herausragende Leistungen in der Architektur, im Wohnungs- und Städtebau und im Ingenieurbau verliehen. Die Laudationes hielt Innenstaatssekretär Bernd Weiß. Zu den diesjährigen Preisträgern gehört auch Professor Karljosef Schattner.

Weiter geehrt wurden der Professor für Stahlbau Dr. Gert Albrecht, der ehemalige Präsident der Technischen Universität München Professor Dr. Otto Meitinger und der Leiter des Architekturmuseums der Technischen Universität München Professor Dr. Winfried Nerdinger.

"Mit der Verleihung möchten wir unsere hohe Anerkennung und unseren herzlichen Dank für die Verdienste um die Baukultur zum Ausdruck bringen", so Herrmann.

Der Name von Professor Karljosef Schattner, so Bernd Weiß, sei untrennbar mit der Entwicklung der Stadt Eichstätt verbunden. Als Diözesanbaumeister und Leiter des Universitätsbauamtes habe er das heutige architektonische Bild der traditionsreichen Bischofsstadt maßgeblich geprägt. Zu seinen Aufgaben in Eichstätt gehörten einige Neubauten für die neue Hochschule, unter anderem die Staats- und Seminarbibliothek. Im Weiteren entstanden unter seiner Leitung das Studentenzentrum der katholischen Hochschulgemeinde und die Mensa. Auch beim Umbau der ehemaligen fürstbischöflichen Sommerresidenz zu einem Verwaltungsgebäude der Hochschule setzte er sich intensiv mit Baumaßnahmen an historischen Gebäude auseinander. Zwischen 1985 und 1994 war Schattner Honorarprofessor an der TU Darmstadt. Dazu kam von 1989 bis 1991 eine Gastprofessur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Mit der Gründung der Obersten Baubehörde unter König Ludwig I. im Jahr 1830 wurden alle Bereiche des Staatlichen Bauens im Bayerischen Innenministerium zusammengefasst. Als ersten Leiter der Obersten Baubehörde bestimmte der König seinen Baumeister Leo von Klenze. "Das von Klenze entwickelte Konzept für die bayerische Bauverwaltung hat sich bis heute bewährt. Die Oberste Baubehörde hat einige Umstrukturierungen und Reformen erlebt, konnte im Wandel der Zeit jedoch stets ihre Flexibilität unter Beweis stellen. Sie präsentiert sich heute als moderne und effiziente Verwaltung, die für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft bestens gerüstet ist", so Herrmann. "Im Spannungsfeld von Tradition und Innovation ist die Baukultur das Bindeglied zu unserer Vergangenheit. Mit ihr wahren wir unsere Identität. Mit der Verleihung der Leo-von-Klenze-Medaille wollen wir den hohen Stellenwert der Baukultur in Bayern dokumentieren." Die Preisträger seien hierfür leuchtende Vorbilder.