Kirchanhausen (lun) Die Bürger in Kirchanhausen hatten in der Versammlung ein großes Anliegen: Das Tempolimit für die Ortsdurchfahrt soll auf 30km/h.
Vehement Tempo-30-Limit gefordert

Bürger verärgert über Rücknahme der Beschränkung Thema kommt neu in den Gemeinderat

21.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

Kirchanhausen (lun) Die Bürger in Kirchanhausen hatten in der Versammlung ein großes Anliegen: Das Tempolimit für die Ortsdurchfahrt soll auf 30km/h beschränkt werden.

Bürgermeisterin Rita Böhm hatte bereits im Vorfeld der Bürgerversammlung eine Reihe von Unterschriften der Kirchanhausener Bürger erhalten, die sich darüber beschwerten, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h im Frühjahr aufgehoben wurde. "Seitdem rasen die Autofahrer durch unser Dorf", war von den aufgebrachten Bürgern in der Versammlung zu hören.

Es gäbe keinen Fußweg, Senioren und Kinder seien besonders durch die Raser gefährdet. Gefahrenstellen lauern in der kurzen Ortsdurchfahrt. Gleich mehrfach begründeten sie ihr Anliegen. Es gibt zwei unübersichtliche Engstellen mit Einmündungen von Seitenstraßen und die Bushaltestelle, an der Kinder ein und aussteigen. All dies erfordere Rücksicht und Umsicht von allen Verkehrsteilnehmern.

Gerade das habe den Kirchanhausern in den letzten Monaten gefehlt. Denn zum Jahresanfang wurden, wie Böhm berichtete, alle Schilder im Gemeindegebiet auf ihre Gültigkeit und Notwendigkeit geprüft. Nach Absprache mit den Fachbehörden und der Polizei wurde auch die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h auf den Prüfstand gestellt und entfernt. Im Juni und im September 2016 erfolgten dann an insgesamt 16 Tagen Geschwindigkeitsmessungen im Ort. Fast 8000 Kraftfahrzeuge wurden registriert, was bedeutet, dass täglich circa 500 Fahrzeuge durch Kirchanhausen fahren. Dabei wurde festgestellt, dass ein erheblicher Teil der Fahrer schneller als die erlaubten 50 km/h fährt. Einige fuhren mit bis zu 80 km/h durch die enge Ortschaft. Aber auch bei Tempo 50 km/h fühlen sich die Kirchanhausener gefährdet. Zu weiterem Verdruss der Anwohner führte das noch höhere Verkehrsaufkommen, das durch die Baustellen in Beilngries in den vergangenen Wochen verursacht wurde.

Die Bürgermeisterin nahm die Angst der Bürger ernst. Sie werde die verkehrsrechtliche Anordnung für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h mit der Polizei abstimmen. In der nächsten Sitzung werde sich der Gemeinderat ebenfalls mit der Angelegenheit befassen, versprach Böhm. Damit zeigten sich auch die anwesenden Bürger einverstanden.

Bezüglich des Breitbandausbaus berichtete die Bürgermeisterin, dass die Firma Inexio KGaA für Badanhausen Pfraundorf, Kirchanhausen und Unteremmendorf eigenwirtschaftlich den Breitbandausbau vorgenommen habe und keine Fördergelder beansprucht wurden. In Badanhausen wurde ein Schaltkasten mit Glasfaseranschluss eingerichtet. Von dieser technischen Verbesserung würden auch die Kirchanhausener profitieren. Für die Freischaltung müssen sich die Interessenten an die Firma Inexio wenden.