Kipfenberg
Streifzug durch Länder

Georgisches Kammerorchester gab in Kipfenberg ein Gastspiel

25.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt gastierte unter der Leitung des französischen Fagottisten und Dirigenten Antoine Pecqueur im Bürger- und Kulturzentrum Krone in Kipfenberg. - Foto: mme

Kipfenberg (mme) Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt bot in Kipfenberg einen abwechslungsreichen kammermusikalischen Streifzug durch mehrere Länder. Am Dirigentenpult stand heuer der französische Fagottist und Dirigent Antoine Pecqueur.

Fast 200 Besucher im Bürger- und Kulturzentrum Krone dankten mit herzlichem Applaus.

Die Musikerinnen und Musiker waren auf Einladung des stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturvereins „Die Fasenickl“, Anton Bögelein, nach dem großartigen Erfolg im Vorjahr heuer erneut in die Marktgemeinde gekommen.

Das Ensemble war 1964 in Tbilisi als Georgisches Staatskammerorchester gegründet worden und feierte im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Nachdem das Orchester seinen Sitz die ersten 26 Jahre in der Georgischen Hauptstadt hatte, siedelte es über nach Ingolstadt, wo es nun seit 25 Jahren seine neue Heimat gefunden hat. Aber das Leben in Bayern ist für das Ensemble nichts anderes als eine Fortsetzung des früheren, nur unter anderen Bedingungen. Denn Kontinuität ist Prinzip dieses sehr osteuropäischen Orchesters, das stets seinen Charakter bewahren konnte. Noch immer spielen fast nur Musiker aus Georgien, der ehemaligen Sowjetunion, zumindest aus Osteuropa in dem Ingolstädter Ensemble.

Vortreffliche Musik erklang bei dem knapp zweistündigen Ohrenschmaus. Einführend erläuterte Antoine Pecqueur die Faszination der einzelnen Kompositionen, die an dem Abend vom Kammerorchester interpretiert wurden. Eröffnet wurde der Konzertabend mit einer Suite des deutschen Barockkomponisten Georg Philipp Telemann, der dieser Komposition das Thema „Reisen“ zugrunde legte, gefolgt von Vivaldis Triosonate „La Follia“ in einer Bearbeitung für Streichorchester. „La Follia“ ist eigentlich die Bezeichnung für ein melodisch-harmonisches Satzmodell, welches sich im Barock großer Beliebtheit erfreute und von etlichen Komponisten für Variationen verwendet wurde, wobei die bekanntesten Versionen wohl die von Arcangelo Corelli (Violinsonate Op.5, Nr.12), Georg Friedrich Händel (Sarabande aus HWV437) oder eben Antonio Vivaldi sind.

Werke von zwei weiteren barocken Meistern – Johann Georg Pisendel und Francesco Maria Veracini – trugen zum gelungenen Konzertabend bei. Stehende Ovationen verabschiedeten Antoine Pecqueur mit seinen Musikerinnen und Musikern. Für Kipfenberg war es erneut eine herausragende Veranstaltung, die gewiss in den kommenden Jahren ihre Wiederholungen finden wird.