Kipfenberg
Hautnah mit den wilden Bajuwaren

15.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:56 Uhr

Kipfenberg (EK) Wer wissen möchte, wieso der Limes nur noch ein Bodendenkmal ist, sollte am kommenden Wochenende die Germanen beim großen Museumsfest des Römer- und Bajuwaren-Museums Burg Kipfenberg kennenlernen. Die gastgebenden Bajuwaren lagern mit Zeitgenossen wie Alamannen, Sueben, Merowinger und Hermunduren zu einem großen Markt rund um die Burg: Am Samstag, 19., und Sonntag, 20. Juni, von 11 bis 17 Uhr gibt es dort Handwerk und Handel, Essen und Trinken, Spaß und Spiel.

Themenschwerpunkt ist heuer der 20. Jahrestag der Entdeckung des ersten "echten" Bajuwaren. Das Skelett des Kriegers von Kemathen wird nun endlich vollständig in einer eigenen Vitrine gezeigt, es sind Multimediastationen und ein Aktionsprogramm entstanden.

 
Für die Besucher gibt es römisches Essen, Getränke aus der Antike und der Moderne, Kaffee und Kuchen. Der Großparkplatz befindet sich am Geografischen Mittelpunkt Bayerns, 300 Meter vom Museum entfernt.

Am Samstag und Sonntag wird jeweils um 11 Uhr im Amphitheater der Markt eröffnet. Gleichzeitig starten das Kinderprogramm und eine kostenlose Museumsführung. Um 11.30 gibt es einen begleiteter Gang durch das Lager. Ab 13.30 startet eine germanische "Modenschau". Um 15.30 folgt erneut eine kostenlose Museumsführung. Um 16 gibt es eine römische "Modenschau", und um 16.30 einen weiteren begleiteten Gang durch das Lager. Um 17 Uhr findet eine feierliche Fortuna-Zeremonie statt.

Am Samstag und Sonntag jeweils um 13 Uhr gibt es im Saal des Museums ein "Schwertgespräch". Das ist ein Leckerbissen für alle, die sich für Schwerter der Antike und des Frühmittelalters interessieren. Geboten werden fachkundige Erläuterungen zur Technik der Schwertrekonstruktion mit der einmaligen Möglichkeit, diverse rekonstruierte Schwerter aus der Nähe zu betrachten und mit den Experten ins Gespräch zu kommen. Neben einem Ringknaufschwert aus Kösching werden auch idealtypische Nachbauten von merowingerzeitlichen Schwertern mit Schwertgehänge und ein augusteischer Gladius vorgestellt.

Samstags und sonntags gibt es ganztags Handwerksvorführungen im Bajuwarenlager, unter anderem von einem Schuster, einem Glasperlenmacher, einem Bronzegießer und einem Kammmacher. Auch textiles Handwerk wird vorgeführt. Im Römerlager können die Besucher während der beiden Tage Kettenhemd, Helm und Schwert anprobieren. Weitere Angebote sind 2000 Jahre Musikgeschichte von der Antike bis heute und Bogenschießen für Kinder und Erwachsene. Am Sonntag kommt das museumspädagogische Team des großen Limesmuseums Aalen mit seinem Kinderprogramm zum Fest. Am Sonntag um 15.30 Uhr gibt es außerdem eine kostenlose vertiefende Museumsführung mit Dr. Karl-Heinz Rieder.

Der Eintritt kostet fünf Euro pro Person, Familien bezahlen elf Euro. eine "Singlefamilie" sechs Euro. Weitere Informationen finden sich unter www.bajuwaren-kipfenberg.de.