Kipfenberg (mme) Sie wollen ein Zeichen setzen. Das Bündnis „Hästräger gegen Gewalt“ (Häs: Narrenkostüm), dem sich immer mehr Narrenzünfte anschließen, hat den Kampf gegen Gewalt, Alkoholmissbrauch und Krawall in der fünften Jahreszeit aufgenommen.
Auch die Kipfenberger machen mit.
Der Kulturverein „Die Fasenickl“ (KVF) ist seit dem Fasching 2013/2014 Mitglied bei dem Aktionsbündnis. Dieses wurde im Dezember 2011 in der Region Mittelbaden gegründet, da es in den vergangenen Jahren immer mehr Zwischenfälle bei Faschingsveranstaltungen gegeben hatte. Auf Facebook wurde kurz nach der Gründung des Bündnisses eine Lawine der Zustimmung losgetreten.
Gerade in der Fünften Jahreszeit ist die Welt etwas bunter und fröhlicher als sonst, wohl auch ausgelassener und hemmungsloser. Menschen schlüpfen in andere Rollen, können Dampf ablassen, und einfach einmal närrisch sein. Leider kommt es beim fastnächtlichen Treiben auch immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, zu Streitereien, Rempeleien, Rangeleien, Schlägereien und Alkoholmissbrauch. Dies sei nicht der Geist der Fastnacht, betont das Aktionsbündnis.
Wie der Name „Hästräger gegen Gewalt“ schon sagt, will das Bündnis ein gemeinsames Zeichen für Faschingsbrauchtum und Tradition zu setzen. Einen Fasching ohne Alkoholexzesse und Prügeleien können sie nicht garantieren. Der Fasching aber lebt von der aktiven und friedlichen Beteiligung aller Narren, Hästräger oder Karnevalisten. Es wendet sich aktiv gegen Gewalt, Randale, Krawall, Drogen und Alkoholmissbrauch. Auch, dass nicht weggesehen, sondern aktiv Mithilfe geleistet wird, ist eines der Ziele. Ebenso soll das Ansehen der Narrenzünfte in den Augen von Außenstehenden, also von Nicht-Hästrägern, verbessert werden. Oftmals heiße es: „Ach, die Hästräger wieder!“ Das Bündnis setzt sich für das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an das Brauchtum ohne Alkohol ein. „Wir, die Fasenickl, stehen voll hinter der Aktion ,Hästräger gegen Gewalt’“, sagt der Vorsitzende des KVF, Andreas Obermeier. „Wir planen unsere Veranstaltungen so, dass wir für alle Eventualitäten gerüstet sind. Der Aufwand hierfür ist enorm und sehr kostspielig. Diese Kampagne soll jetzt nicht nur für den Fasching gelten, sondern auch für andere Vereine, die über das Jahr Feste und Veranstaltungen durchführen.“
Unter dem Motto „Ein Brauchtum – Eine Gemeinschaft“ soll künftig eine gelbe Schelle ein sichtbares äußeres Zeichen gegen Gewalt und Alkoholmissbrauch sein. Die Schelle wird an jedem Häs zu finden sein und verbindet Narren und Hästräger aus allen Regionen.
Für neue Plakate, Prospekte und für den limitierten Kalender 2015 des Aktionsbündnisses werden Hästräger aus Baden-Württemberg, Bayern, der Schweiz und Österreich im September zu einem professionellen Fotoshooting im mittelbadischen Raum zusammenkommen. Die Zünfte, darunter auch die Fasenickl aus Kipfenberg, stehen in den Startlöchern. Der Kalender wird am 11. November in kleiner, limitierter Auflage erscheinen.
