Kipfenberg
Goaßln und Guadln

Gaudiwurm mit 22 Wagen und Fußgruppen zog gestern durch Kipfenberg

28.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Foto: DK

Kipfenberg (EK) Vogelscheuchen, Panzerknacker und Einhörner sind gestern durch die Straßen der Marktgemeinde Kipfenberg gezogen. Viele der 22 Gruppen griffen mit Motivwagen und Kostümierung auch lokale Themen auf.

Von den kühlen Temperaturen um die vier Grad ließen sich die kleinen Maschkerer nicht beeindrucken: Sie reckten am Straßenrand die Hände in die Höhe und riefen nach Brezen und Bonbons. Auch die Bewohner des Seniorenheims in der Eichstätter Straße hatten sich in warme Jacken und Decken gehüllt und beobachteten, wie sich der farbenfrohe Zug, angeführt von den Fasenickln, in Bewegung setzte.

Diese kündigten sich wie immer mit lauten Goaßl-schnalzern an. Ihnen folgte die Blaskapelle Kipfenberg, die zu Ehren ihrer Prinzessin Sophia I. goldene Kronen trug. Jene verabschiedete sich gemeinsam mit ihrem Prinzen Andreas IV. unter den Klängen von "Fluch der Karibik" von ihrem Faschingsvolk. Auch die Kipfenberger und Denkendorfer Garden präsentierten ein letztes Mal ihre Showtänze auf der Bühne vor dem Rathaus. Während des Umzugs spielten zudem der Fanfarenzug aus Eichstätt und die Altmühltaler Blaskapelle aus Beilngries.

Kritik an der Marktgemeinde übte die Irlahüller Feuerwehr: "Seit zehn Monaten ist unsere Wehr nicht einsatzbereit", war auf dem Feuerwehrauto zu lesen. 55 Jahre habe der TSA (Tragkraftspritzenanhänger) "auf dem Rücken", das sei aber immer noch kein Grund "den Geldbeutel zu zücken". Wie auch schon in den Jahren zuvor wurde der Zustand der Gemeindestraßen bemängelt - die "metertiefen Schlaglöcher" in der Straße nach Kemathen "macht unser TSA nicht mehr mit". Einen schöneren Marktplatz wünscht sich der OGV Böhming. "Pflanzt's halt Bluma o", war auf ihrem kleinen Wagen zu lesen, den sie gemeinsam mit Schneewittchen als Zwerge begleiteten.

Weiter in die Zukunft muss Kipfenberg planen, wenn der Markt die Forderungen für die 800-Jahrfeier 2066 erfüllen will: Bis dahin sollte der Ort nämlich barrierefrei sein.

Weniger politisch ging es bei der Jugendfeuerwehr aus Denkendorf zu, die sich als bunte "Glücksbärchis im Wolkenland" verkleidet hatten. Einen ebenso imposanten "Amtsgericht"-Wagen steuerten die Silbertaler Ilbling, die ihre Guadln nicht nur hinter dicken Eisenstäben des Gefängnisses hindurchwarfen, sondern auch noch einen Tresor hinterherzogen. Als besonders wendig erwies sich der englische rote Doppeldeckerbus, den die FGE Eichstätt zu ihrem Motto "London Calling" durch die Gassen von Kipfenberg steuerte. Die kleinsten Teilnehmer des Zugs waren beim VfB Kipfenberg zu finden - sie waren als Cowboys und Indianer unterwegs.

Mit einer etwas anderen Epoche war die Abordnung aus Pfahldorf befasst: Sie kam immer wieder hinter ihrem aus Pfählen bestehenden Grenzwall hervor, um - als Asterix und Obelix auf Wildschweinjagd zu Partymusik zu tanzen.

Auch die politische Prominenz ließ sich heuer beim Faschingsumzug sehen. Die Garde holte unter anderem Landrat Anton Knapp, die Abgeordnete Tanja Schorer-Dremel, Bezirksrat Reinhard Eichiner, den Zweiter Bürgermeister von Denkendorf, Alfons Weber, sowie den Bürgermeister von Schernfeld, Ludwig Mayinger, auf die Bühne.

Anschließend mündete der Kipfenberger Faschingsumzug in eine ausgelassene Party in den Gaststätten rund um den Marktplatz.