Kipfenberg
Deutscher Meister im Motorkunstflug

Der Kipfenberger Franz Eckerle gewann in der Klasse "Intermediate" in Ballenstedt in Sachsen-Anhalt

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Der Kipfenberger Kunstflugpilot Franz Eckerle hat am Wochenende auf dem Flugplatz Ballenstedt (Sachsen-Anhalt) die Deutsche Meisterschaft in der Klasse "Intermediate" geholt. - Foto: Metzel

Kipfenberg (EK) Franz Eckerle aus dem Kipfenberger Ortsteil Buch ist Deutscher Meister im Motorkunstflug in der Klasse "Intermediate". Der Mitte 50-jährige Pilot, der seine fliegerische Heimat in Beilngries hat, setzte sich am Wochenende gegen seine Konkurrenz durch.

Insgesamt waren 30 Starter zur Deutschen Meisterschaft nach Ballenstedt (Sachsen-Anhalt) gekommen, die in den vier Klassen "Sportsman", "Intermediate", "Advanced" und "Unlimited" antraten. Für Franz Eckerle standen in der vergangenen Woche insgesamt vier Wertungsflüge auf dem Programm. Zunächst galt es, eine selbst zusammengestellte "Kür" zu fliegen. Die Aufgaben für die drei weiteren Wertungsflüge wurden 24 Stunden vor der Flugdurchführung bekannt gegeben. "Diese drei Durchgänge muss man dann ohne vorhergehendes Training, sozusagen vom Papier weg, erfliegen", so Eckerle. Dies erhöhe die Schwierigkeit natürlich enorm.

Der Motorkunstflug ist eine Amateursportart. Die Titelkämpfe um die Deutsche Meisterschaft werden einmal jährlich ausgetragen. Beim Kunstflug geht es um Präzision, um eine möglichst exakte Ausführung der Flugfiguren. Während die Piloten fliegen, ist die Anspannung groß. Volle Konzentration und Aufmerksamkeit sind erforderlich, auch die körperlichen Belastungen sind sehr hoch. Eine optimale mentale Vorbereitung ist deshalb immens wichtig. Kunstflug ist ein bisschen wie Kunstturnen am Himmel - sobald man beispielsweise eine Rolle um fünf Grad überdreht, gibt es einen Punkt Abzug. Fliegt man bei einer Figur in die falsche Richtung, wird diese mit null Punkten bewertet. Fünf Punktrichter bewerten jeden einzelnen Flug nach einem fest vorgegebenen Punktekatalog.

Franz Eckerle machte seine ersten fliegerischen Gehversuche mit 21 Jahren 1983 im Fliegerclub Eichstätt, wo er zunächst als Segelflugschüler aktiv war. Erst rund 20 Jahre später entdeckte der Unternehmer seine Leidenschaft neu und erwarb 2001 in Beilngries den Motorflugschein. Sieben Jahre später kam der Kunstflugschein dazu. In der Umgebung hat er sich einen Namen bei Flugshows gemacht. Seit 2010 nimmt Eckerle an Wettbewerben teil. "Ich habe bereits die vierte Deutsche Meisterschaft mitgeflogen und drei Mal an den Bayerischen Meisterschaften teilgenommen", erzählt Eckerle stolz.

Franz Eckerle fliegt eine "Xtreme Decathlon" mit amerikanischer Zulassung, die er sich 2013 in Chicago (USA) hat bauen lassen. Diese Kunstflugmaschine ist für ein Lastvielfaches von 6 G im positiven und 5 G im negativen Lastfall zugelassen. Die sogenannten G-Kräfte sind Belastungen, die aufgrund starker Änderung von Größe und/oder Richtung der Geschwindigkeit auf den menschlichen Körper wirken.

Zur Vorbereitung auf die diesjährigen Wettkämpfe hat Eckerle heuer ein Trainingslager auf dem Flugplatz von Arnstadt-Alkersleben (Thüringen) besucht. "Ansonsten wird zwei Mal pro Woche über größeren Waldstücken in der Umgebung trainiert", sagt Eckerle. Wegen der Lärmbelästigung fliegt er nicht über Ortschaften und Häusern.