Kipfenberg
"Das Team wächst ständig"

Teamchef Thomas Heller präsentiert am Samstag eine neue Radsport-Mannschaft aus Kipfenberg

29.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Mit zwölf Jahren begann Thomas Heller mit dem Radsport. Nun gründet er ein Team. - Foto: Schels

Kipfenberg (EK) Nicht zuletzt dank John Degenkolb, Marcel Kittel und Tony Martin ist Radsport in Deutschland wieder salonfähig.

Davon profitiert auch das Team Radsport Heller aus der Marktgemeinde Kipfenberg, das an diesem Samstag in Ingolstadt (Gutsstraße 4) seine neue Mannschaft präsentiert. Teamchef Thomas Heller spricht mit unserer Zeitung über die Motivationsgründe, ein Team zu gründen, Ziele in der Premierensaison und die Nachwuchsarbeit.

 

Herr Heller, was war Ihre Motivation, ein Radsport-Team zu gründen?

Thomas Heller: Das Team wächst schon ständig. Ich komme selbst vom Radsport, habe mit zwölf Jahren damit angefangen und möchte eine Gruppe haben, die regelmäßig zusammen fährt. Ich gebe gerne etwas weiter, ob sich daraus dann Lizenzfahrer oder im Idealfall Nachwuchssportler entwickeln, ist völlig offen. Wir freuen uns, wenn wir irgendwo starten können.

 

Das Team ist nicht als Verein gemeldet. Welche Zielgruppe sprechen Sie an?

Heller: Jeder soll kommen, ich möchte mich da nicht festlegen. Ich freue mich natürlich, wenn junge Leute kommen, die ich unterstützen kann – egal ob sie Tipps für das Training brauchen oder Unterstützung bei der Sponsorensuche. Darüber hinaus, jeder der sich unterordnen kann, der auch einmal eine Gruppe leiten kann oder eine Aufgabe übernimmt, wenn etwas ansteht.

 

Also jeder, der Interesse am Radsport entwickelt . . .

Heller: Ja genau. Es gibt den Rennradtreff dienstags und donnerstags. Nach Absprache fahren wir auch Mountainbike, zum Beispiel ein Wochenende in den Bergen.

 

Welche Ziele hat sich das Team in seiner Premierensaison gesetzt?

Heller: Ganz besonders muss man zunächst einmal den Sponsoren danken. Wir freuen uns auf die Teampräsentation am Samstag. Danach wird unser erstes Highlight das 24-Stunden-Rennen in Kelheim am 19. Juli sein. Des Weiteren werden einige Radsportler beim Ingolstädter Triathlon an den Start gehen und beim Altmühltaler Straßenpreis vertreten sein.

 

Was entgegnen Sie Menschen, die Ihnen wegen des Dopings im Radsport skeptisch gegenüberstehen?

Heller: Radsport macht immer Sinn. Es wird immer Doping geben, aber ich bin ganz klar gegen Doping. Es geht auch ohne Doping, wir haben eine Generation die beim Giro d’Italia, der Tour de France und auch bei der Bayern-Rundfahrt erfolgreich ist. Es gibt auch einen Radsport in der Breite mit Hobby- und Lizenzfahrern. Wir sprechen darüber, jeder hat seine eigene Meinung, aber letztlich darf man sich nicht verrückt machen lassen. Wir sind nicht in einer Liga, in der man Druck hat, Erfolge einzufahren.

 

Gibt es konkrete Pläne, die Nachwuchsarbeit in den kommenden Jahren voranzutreiben?

Heller: Ich würde da gerne etwas machen, aber ich weiß aus der eigenen Erfahrung, wie schwer das ist. Man braucht ein Team und einen harten Kern aus Menschen, die den Sport lieben, die etwas im Kopf haben und man braucht ein Konzept für die nächsten Jahre. Danach muss man das Team aufbauen und sich mit Mannschaftssportarten und Straßentraining vielseitig aufstellen. Man muss mit den Schulen zusammenarbeiten, braucht Trainer, die vielleicht auch vom Radsport kommen. Ich selbst war damals sehr glücklich über das Training im Verein. Es muss letztlich Spaß machen und über ein gutes Konzept gewinnt man den Nachwuchs. Wir haben mit Kipfenberg eine super Gegend mit sehr guten Voraussetzungen.

 

Das Gespräch führte

Leonhard Slesiona.