Kipfenberg
Blick hinter die Kulissen

Freiwillige Feuerwehr Kipfenberg zeigt in realistischen Szenarien ihr Können

05.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Spannend wurde es am Tag der offenen Tür bei den praktischen Vorführungen. Ein nachgestellter Unfall, bei dem eine eingeklemmte Person aus einem Auto zu befreien war, zeigte, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit Feuerwehren und BRK ist. - Fotos: mme

Kipfenberg (EK) Ein abwechslungsreiches Programm hat die Freiwillige Feuerwehr Kipfenberg beim Tag der offenen Tür geboten. Bei schönstem Herbstwetter zog es viele Besucher zum Feuerwehrzentrum der Marktgemeinde an der Kindinger Straße.

Über 65-mal musste die Stützpunktwehr heuer schon ausrücken, vor allem zu Unfällen. Damit im Ernstfall auch jeder Handgriff sitzt, wird regelmäßig geübt. Bei jeder Übung, die federführend von einem der Gruppenführer geplant und betreut wird, steht ein anderes Thema auf der Tagesordnung.

Am Samstag durften die Besucher einen Nachmittag lang nicht nur einen Blick hinter die Kulissen werfen, sondern konnten auch selbst zum Schlauch greifen oder sich mit Rettungsschere und Rettungsspreizer versuchen. Was sich im Inneren eines Feuerwehr-Fahrzeugs verbirgt oder wie eine Rettungsaktion abläuft, bekommt das breite Publikum normalerweise nicht zu sehen. Das war am Tag der offenen Tür anders. Vor allem die praktischen Vorführungen gaben einen tiefen Einblick in diese verantwortungsvolle Tätigkeit. In und um das Feuerwehrhaus war Gelegenheit, sich eines der Löschfahrzeuge oder Mannschaftstransportfahrzeuge von innen unter fachkundiger Aufsicht anzusehen. Kleine Besucher waren aufgerufen, zum Thema Feuerwehr Bilder zu malen. Für gutes Essen hatten die Feuerwehrler natürlich auch gesorgt. So richtig spannend wurde es für die Besucher bei den praktischen Vorführungen. Ein nachgestellter Unfall, bei dem eine eingeklemmte Person aus einem Auto zu befreien war, zeigte, wie wichtig und lebensrettend eine gute Zusammenarbeit von Feuerwehren und BRK ist. Unter realen Einsatzbedingungen und mit Blaulicht und Martinshorn rückten die Einsatzfahrzeuge an. Mit einer hydraulischen Rettungsschere, einem Rettungsspreizer und mit Glassägen machten sich die Feuerwehrleute ans Werk. Die schweren Geräte schnitten durch das Blech, als sei es aus Pappe. Kurze Zeit später stand das Auto ohne Dach und mit herausgeschnittenen Türen da. Der ehemalige Kommandant Hans-Jürgen Merkel erklärte jeden einzelnen Handgriff. Sogar der Notruf war zuvor eindrucksvoll von Jugendfeuerwehrlerinnen simuliert worden.

Auch das Thema Brandschutz und vorbeugender Brandschutz wurde behandelt. Dazu war eine Brandsimulationsanlage auf dem Vorplatz des Gerätehauses aufgebaut. Feuerwehrleute demonstrierten unterschiedliche Brandszenarien. Die Explosion einer Spraydose, aus der eine Stichflamme schießt, wurde ebenso gezeigt wie ein Fettbrand, der keinesfalls mit Wasser gelöscht werden darf. Als Service und für die eigene Sicherheit konnten die Besucher sich die Rettungskarten für ihr Fahrzeug ausdrucken lassen. Gemeinsam mit vielen Sponsoren übergab Bürgermeister Christian Wagner einen automatisierten externen Defibrillator (AED) an die Freiwillige Feuerwehr Kipfenberg. Wagner dankte allen Sponsoren, die diese Anschaffung ermöglicht hatten. Mit dem Rettungswagen des BRK, der tagsüber in Kipfenberg stationiert ist, und dem AED der Feuerwehr ist künftig eine schnelle Notfallversorgung in der Marktgemeinde rund um die Uhr sichergestellt. Gemeinsam mit dem amtierenden Kommandanten Christian Forster und dem Vorsitzenden des Feuerwehrvereins Alexander Heger konnte Wagner schließlich Preise für den Malwettbewerb überreichen.