Kinding
Schandfleck oder ortsbildprägend?

Enkeringer Schmied-Anwesen Thema bei Gemeinderatssitzung in Kinding

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr
Den Abriss des Schmied-Anwesens in Enkering möchte Gemeinderat Thomas Heckl beantragen. Das Bild zeigt das historische gelbe Gebäude unmittelbar an der Anlauter. Befürchtet wird nun unter anderem, dass nach einem Abriss eine große Lücke in der Enkeringer Ortsmitte klaffen würde. −Foto: Metz

Kinding (lun) Beim letzten Tagesordnungspunkt "Sonstiges" kam bei der Kindinger Gemeinderatssitzung noch ein "heißes Eisen" auf den Tisch: der angedachte Abriss des Schmied-Anwesens in Enkering.

Unter "Sonstiges" berichtete Gemeinderat Thomas Heckl, dass er beabsichtige, einen Antrag zu stellen, das Schmied-Anwesen, das sich im Eigentum der Marktgemeinde befindet, in Enkering zügig wegzureißen. "Dieses Gebäude ist ein Schandfleck im Ort", sagte der Enkeringer.

Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm zeigte sich verwundert von dieser Vorgehensweise. Sie erklärte, dass die Neugestaltung der Enkeringer Ortsmitte mit besagtem Grundstück samt Gebäude Teil des beantragten Dorferneuerungsverfahrens sei.

"Abgerissen ist so was ganz schnell, und hinterher ist das Jammern groß, denn es ist unwiederbringlich und nicht wieder gut zu machen", warnte die Gemeindechefin. Auch Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder sei bereits mehrfach auf sie zugekommen, mit der historischen Bausubstanz verantwortungsvoll umzugehen. Die weiteren Gemeinderatsmitglieder verlangten Informationen über das ortsbildprägende Gebäude sowie ein Konzept und einen Gestaltungsplan für die Ortsmitte, bevor eine Entscheidung getroffen werden könne.