Jugendlichen bestmögliche Förderung bieten

16.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:11 Uhr

An der Berufsschule Eichstätt gibt es eine eigene Jugendsozialarbeiterin: (von links) Diözesan-Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes Eichstätt, Ewald Kommer, Landrat Anton Knapp, Jugendsozialarbeiterin Julia Heider, Jugendamtsleiter Siegmund Hammel und Schulleiter Nikolaus Lackermair. - Foto: oh

Eichstätt (EK) Die ersten Wochen der Eingewöhnung hat sie bereits hinter sich und sich an der Schule schon "sehr gut eingelebt": Julia Heider, seit Mitte Januar zuständig für die Jugendsozialarbeit an der Staatlichen Berufsschule Eichstätt.

Bei einem Besuch an der Schule begrüßte Landrat Anton Knapp die 30-jährige Sozialpädagogin und wünschte ihr gemeinsam mit Jugendamtsleiter Siegmund Hammel und Diözesan-Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes Eichstätt, Ewald Kommer, viel Erfolg für ihre neue Tätigkeit.

Mit Julia Heider konnte der Landkreis als Träger der Jugendsozialarbeit und der Diözesan-Kolpingverband als Dienst- und Fachaufsicht eine qualifizierte Fachkraft mit einschlägiger Berufserfahrung gewinnen. Julia Heider stammt aus Nürnberg, studierte an der Universität Bamberg und war bisher nach einem Jahrespraktikum an der Staatlichen Berufsschule II Ingolstadt und als Mitarbeiterin am Zentrum für Hochschuldidaktik (DiZ) Ingolstadt eingesetzt.

"Vorrangiges Ziel der Jugendsozialarbeit an der Berufsschule ist die erfolgreiche Integration der jungen Menschen in Schule und Beruf. Benachteiligte Jugendliche sollen dabei die Unterstützung erfahren, die ihnen Chancengleichheit im Bildungswettbewerb ermöglicht", erläuterte Anton Knapp.

Die Aufgaben der Jugendsozialarbeit sind mittels einer Vereinbarung zwischen den Kooperationspartnern definiert. "Im Wesentlichen bin ich für Beratung und Einzelfallarbeit im Rahmen von täglichen Sprechstunden zuständig. Die Schüler können sich über Alltags-, Schul- oder Ausbildungsprobleme aussprechen und meine Unterstützung als Sozialpädagogin in Anspruch nehmen", betont Julia Heider. Auch Gruppenarbeit, Elternarbeit und der Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben sowie Vernetzung mit anderen lokalen Einrichtungen wie Arbeitsagentur und Beratungsstellen sind der Jugendsozialarbeiterin wichtig.

Das Kolping-Bildungswerk, Diözesanverband Eichstätt, ist seit vielen Jahren Träger von beruflichen Bildungsmaßnahmen in Oberbayern und Mittelfranken. Seine Konzepte werden in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung sowie den örtlichen Berufsschulen umgesetzt.

Ziel der Kooperation zwischen Landkreis und Berufsschule sei die Verpflichtung, Kinder und Jugendliche mit individuellen Beeinträchtigungen oder Schwierigkeiten im Sozialverhalten frühzeitig und bestmöglich innerhalb und außerhalb der Schule zu fördern. "Die Angebote der Jugendsozialarbeit sollen die schulische Erziehungsarbeit begleiten und ergänzen", unterstreicht Jugendamtsleiter Siegmund Hammel. Die erzieherische Verantwortung bleibe jedoch weiterhin bei den Lehrkräften.

"Die Aufgabe der Sozialarbeit an der Berufsschule ist nicht Feuerwehr, sondern präventive Jugendhilfe", erläutert auch Schulleiter Nikolaus Lackermair. Die Berufsschule Eichstätt sei zwar keine Brennpunktschule – "aber bei 1600 Schülern in 70 Klassen kann man sich vorstellen, dass es verschiedene Problemlagen gibt, die bei einem Jugendsozialarbeiter gut aufgehoben sind".

Julia Heider hat sich in den vergangenen Wochen bereits in allen Schulklassen vorgestellt, Einzelgespräche mit Schülern und Eltern geführt und erste Kontakte zu Netzwerkpartnern geknüpft. Mit ihrer Kollegin Alexandra Urbanietz-Hermann, Jugendsozialarbeiterin am Sonderpädagogischen Förderzentrum Eichstätt, ist sie in regem Austausch. "Gleich in den ersten Tagen habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern dankbar sind, wenn sich mit ihnen noch jemand um Sohn oder Tochter kümmert. Deshalb habe ich bisher keinerlei Ablehnung bemerkt, sondern im Gegenteil große Offenheit auch auf dieser Seite", freut sich Julia Heider.