Hohe Ehrung für Peter Prestel

20.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:20 Uhr

Peter Prestel bekam von Ministerin Eva-Maria Stange den Deutschen Denkmalschutzpreis überreicht. - Foto: oh

Eichstätt (sze) Seit Jahren gehört der Eichstätter Peter Prestel zu den bekanntesten Dokumentarfilmregisseuren in Deutschland, vor allem auf seinem Spezialgebiet Geschichte und Archäologie. Für seine Dokumentationen hat er auf Dokumentarfilmfestivals bereits mehrfach Preise gewonnen. Am Montag ist ein weiterer hinzu gekommen.

Gesellschaftspolitisch

Es war ein besonderer Moment für Peter Prestel, als ihm Eva-Maria Stange, die sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst und derzeitige Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, die Auszeichnung überreichte. Besonders vor allem deshalb, weil er diesmal nicht vordergründig für sein filmemacherisches Können ausgezeichnet wurde, sondern von Seiten einer kulturellen Institution für die vermittelten Inhalte. "Es ist für mich eine große Ehre, diesen Preis zu bekommen. Ich freue mich vor allem deshalb, weil die Auszeichnung eine gesellschaftspolitische Dimension hat", so der 44-jährige gebürtige Kemptener, der seit 15 Jahren in Eichstätt lebt.

Seit vielen Jahren produziert er Dokumentarfilme für das Bayerische Fernsehen, den SWR, das ZDF und andere Sender. Prestel hat Filme über die unterschiedlichsten Themen gemacht, über das "Hurling"-Spiel in Irland, das Heilwissen der ägyptischen Pharaonen, das Gold der Samurai in Japan, Hitlers Ordensburgen oder traditionelle Musik auf Bali. Schwerpunkte waren die Themenkreise Geschichte und Archäologie. Unter anderem produzierte er Dokumentationen für die ZDF-Reihen "C 14" und "Schliemanns Erben", die zu bester Sendezeit regelmäßig ein Millionenpublikum erreichen und komplexe wissenschaftliche Themen in komprimierter und unterhaltsamer Form für ein Massenpublikum verständlich machen. Dabei arbeitet er eng mit wissenschaftlichen Institutionen wie dem Deutschen Archäologischen Institut zusammen.

Wie wichtig diese Vermittlungsleistung ist, haben längst auch Politik und Wissenschaft erkannt. Der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel würdigte bei der feierlichen Preisverleihung am Montag vor 300 geladenen Gästen die Rolle der Medien nicht nur als Multiplikatoren, sondern vor allem auch als Vermittler wissenschaftlicher Themen und als Barometer für die Stimmung innerhalb der Bevölkerung. Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, betonte, wie notwendig die Erhaltung von Denkmälern als lebendigen Zeugnissen unserer Kultur und Geschichte seien.

"Tatort Fürstengrab"

Anschließend wurde Prestel als einer der Preisträger "für seine langjährige, hervorragend recherchierte Vermittlung archäologischer und bodendenkmalpflegerischer Themen, insbesondere aber für seinen Beitrag ‚Tatort Fürstengrab’ im ZDF" geehrt, den er für eine Sendung zum Thema "Raubgräber" aus der Reihe "Abenteuer Wissen" produziert hatte. Darin hatte der Absolvent der Hochschule für Fernsehen und Film in München die Machenschaften der so genannten schwarzen Archäologen beleuchtet, die in der Hoffnung auf wertvolle Funde in heimlichen Raubgrabungen illegal archäologische Fundstätten ausgraben und plündern. Der Preis wird seit 1978 an Personen und Institutionen verliehen, die sich in besonderer Weise um den Denkmalschutz verdient gemacht haben, und ist dreigeteilt.