Hirschberg
Kinder zu Umweltbewusstsein erziehen

Caritastagung auf Schloss Hirschberg: "Laudato si'"-Enzyklika des Papstes soll Kindertagesstätten inspirieren

08.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:41 Uhr

Vermittelte konkrete Anregungen für umweltbewusstes Handeln: die Leiterin des Caritasreferates Kindertageseinrichtungen, Edith Schmitz.

Hirschberg (EK) Wie kann die Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si'" von Papst Franziskus die Umweltarbeit in Kindertagesstätten bereichern? Mit dieser Frage haben sich 180 Verantwortliche für katholische Kindertageseinrichtungen bei zwei Träger- und Leiterkonferenzen im Bildungshaus Schloss Hirschberg auseinandergesetzt. Das Fachreferat des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt hatte dazu neben Pfarrern, Kirchenpflegern und Einrichtungsleitern die Nachhaltigkeitsreferentin des Bistums, Lisa Amon, eingeladen.

Diese würdigte, dass in den Kitas bereits viel für den Umweltschutz getan werde. Als Beispiel erwähnte Amon, dass sich neun Einrichtungen für den ersten diözesanen Schö-pfungspreis beworben hatten und zwei einen Preis erhielten. "Doch es lohnt sich eine eigene Beschäftigung mit der Laudato si'", erklärte die Nachhaltigkeitsreferentin. Denn die Umwelt- und Sozialenzyklika sei die erste ganzheitliche Auseinandersetzung eines Papstes mit der Frage, "was "Sorge um das gemeinsame Haus" zu Beginn des 21. Jahrhunderts bedeutet. Zwei Überzeugungen bringe der Papst darin zum Ausdruck: zum einen, dass der Klimawandel menschengemacht sei und zum anderen, dass Schöpfungsverantwortung zum Kernbestand des christlichen Glaubens gehöre. Alle christlichen Gemeinschaften hätten bei der Umwelterziehung eine gewichtige Rolle zu spielen. "Die jungen Menschen verlangen von uns eine Veränderung", zitierte Amon aus der Enzyklika. Mit ihr ermahne der Papst, vermittle aber auch Hoffnung. Begonnen werden könne mit diesem Aufbau bereits in Kindergärten, "und daher hat mir der Eichstätter Bischof den Rat gegeben, sie hier vorzustellen", so die Referentin. Sie empfahl den Verantwortlichen, Zitate aus der Enzyklika zum Beispiel zur Reflexion bei Teamgesprächen oder auch in Elternbriefe einzubringen.

Wie Kinder konkret Verantwortung für die Schöpfung lernen können, erläuterte die Leiterin des Caritasreferates Kindertageseinrichtungen, Edith Schmitz, anhand einer von ihrem Referat erarbeiteten Materialsammlung, die die sieben Themenfelder Boden, Wasser, Ernährung, biologische Vielfalt, Abfallwirtschaft, Verbraucherschutz und Konsum beinhaltet. Um den Boden als täglichen Nähstoffspeicher zu entdecken, nannte Edith Schmitz mehrere Beispiele, wie die Kinder dies anhand von "spannenden Geschichten" erleben könnten: etwa, indem sie 60 Zentimeter Erde ausstechen und am Spatenrelief die Schichten des Bodens erkennen oder aber, indem sie selbst Kräuter für ihr Frühstück anpflanzen. Sie sollen natürlich aber auch vermittelt bekommen, dass sie Pfandflaschen und Gläser beim Trinken nutzen sollen", vermittelte die Caritasreferatsleiterin konkrete Anregungen.

Vor allem durch eigenes umweltbewusstes Tätigsein können nach ihrer Überzeugung Kinder Lebenszusammenhänge am besten verstehen und eine eigene ökologisch geprägte Haltung entwickeln. "Dazu brauchen sie Vorbilder im Elternhaus und in den Einrichtungen, die es ernst damit meinen, die Schöpfung zu achten und zu schützen", ergänzte Schmitz. Sie bat die Leiterinnen, zur Materialsammlung bis März eigene Ideen beizusteuern.