Hirnstetten
"Zuversichtlich in die Zukunft"

Die Landtagspräsidentin Barbara Stamm war zu Gast bei der CSU Kipfenberg

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

"Es geht nichts über a g'scheite Blasmusik": Landtagspräsidentin Barbara Stamm (3. von rechts) hatte beim Bockbierfest der CSU Kipfenberg in Hirnstetten sichtlich Spaß, sie blieb bis nach Mitternacht. - Foto: Bauer

Hirnstetten (EK) Zünftige Blasmusik, deftig-bayerische Brotzeiten und "klare Worte" gab es beim traditionellen Bockbierfest der CSU Kipfenberg, zu dem sich mit der Landtagspräsidentin Barbara Stamm auch heuer wieder hoher Besuch angesagt hatte.

Der Saal der Gastwirtschaft Schneider in Hirnstetten war schon beizeiten voll. Bei der Ankunft von Barbara Stamm brandete Beifall auf, und die Petersbucher Blaskapelle intonierte das "Lied der Franken". In Stellvertretung des erkrankten Vorsitzenden Josef Geyer begrüßte Markus Marzodko, der Geschäftsführer des CSU-Ortsverbandes, den Ehrengast Barbara Stamm, die CSU-Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel und weitere zahlreiche Politikprominenz des Landkreises.

Nach einem Grußwort von Bezirksrat Reinhard Eichiner sprach zunächst die Landtagsabgeordnete Schorer-Dremel. Sie nahm Stellung zur Bundespolitik und erwähnte die "stabile, soziale Handschrift" des Koalitionsvertrags durch die bayerische Landtagspräsidentin: "Entscheidend für die Zukunft ist, dass sich die CSU um das kümmert, was die Menschen bekümmert." Zur Landespolitik stellte sie der "Weitblick" des 10-Punkte-Plans des designierten Ministerpräsidenten Markus Söder vor. Als wichtige Programmpunkte nannte sie Asyl und Rückführung, Bildung und Forschung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Natur und Schöpfung.

Schorer-Dremel machte sich stark für die "Wertschätzungskultur" und verwies auf die vielen bürgerschaftlich engagierten Mitbürger. Es sei wichtig, ihnen für ihren überaus wertvollen Einsatz die verdiente Wertschätzung und Anerkennung entgegenzubringen. Zu guter Letzt ermunterte die Landtagsabgeordnete die Zuhörer für 2018 zu einer positiven Lebenseinstellung: "Viel zu oft habe ich das Gefühl, dass wir die Dinge zu negativ sehen."

Die Festrede hielt die Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Sie war nicht im traditionellen Dirndl aufgetreten, sondern in den Koalitionsfarben schwarz-rot, "aus Freude über den gelungenen Koalitionsvertrag". "Es geht nichts über a g'scheite Blasmusik", waren ihre ersten Worte. Dann gab sie einen Rückblick auf das Wahljahr 2017, das zweifelsohne eine "Erosion der politischen Parteienlandschaft" gebracht habe. Das linke Lager habe keine Mehrheit mehr und mit der AfD sei erstmals eine in Teilen rechtsradikale Partei in den Bundestag eingezogen.

Als Ziele der CSU nannte Stamm "Stabilität" und eine "verlässliche Politik", die den Menschen Klarheit und Orientierung biete. Zur Koalitionsvereinbarung sagte Stamm: "Wir können mit dem inhaltlich und personell Erreichten zufrieden sein, wir haben eine ganze Menge Gutes für die Menschen in unserem Lande erreicht, wir haben unser Wahlversprechen bei der Asylpolitik eingehalten, unser Gesundheitssystem ist und bleibt eines der besten der Welt." Für die Zukunft forderte Stamm die "bessere Versorgung auf dem Land und eine bessere Ausgestaltung der gesetzlichen Krankenversicherung".

Besonders viel hat die Union nach den Worten von Barbara Stamm für die Familien erreicht. Dazu zählte sie die Erhöhung des Kindergeldes, die Einführung des Baukindergeldes und der Erfolg bei der Mütterrente. Ihre Überzeugung: "Der Koalitionsvertrag trägt vor allem die Handschrift der CSU. In Zusammenhang mit dem neuen Bundesminister Seehofer nannte Stamm die "große Wohnraumoffensive", die den steigenden Miet- und Wohnraumpreisen entgegenwirken soll.

In Bayern, so Stamm mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen, dürfe es keine Hängepartie wie im Bund geben: "Wir brauchen ein klares, eindeutiges Ergebnis." Ihrer Partei empfahl sie, weiter den Dialog mit den Menschen zu suchen und die gesellschaftlichen Strömungen aufzunehmen, um auf deren Probleme zu reagieren. Das sei Markenzeichen der CSU. Diese enge Rückkopplung habe Bayern zu dem gemacht, was es heute sei: "Ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit sehr niedriger Arbeitslosigkeit, ein Land mit hoher Lebensqualität. Bayern steht einzigartig da."Daran habe nach den Worten von Stamm die CSU mit ihrer 60-jährigen Regierungsbeteiligung einen maßgeblichen Anteil. Zur Familienpolitik in Bayern erinnerte Stamm an das Bayerische Betreuungsgeld, den Ausbau des Kita-Angebots und das klare Signal, "nicht der Staat, sondern die Eltern haben das Recht zu entscheiden".

Als weiter Markenkerne der bayerischen Politik nannte die Landtagspräsidentin Sicherheit, Bildung und Umwelt. Zur Wirtschaftskraft des Landes stellte sie fest, dass Bayerns Haushalt seit Jahren Maßstäbe setze und bis 2030 schuldenfrei sei - bei gleichzeitig kraftvoller Zukunftsinvestitionen.

Der abschließende Gedanke der Festrednerin: "Unser Wohlstand ist das Ergebnis unserer Arbeit, aber vor allem dem Fleiß und der Anstrengung unserer Bürger zu verdanken.Voller Stolz auf das Geleistete können wir zuversichtlich, kraft- und vertrauensvoll in die Zukunft blicken." Beide Politikerinnen bekamen für ihre Ausführungen viel Beifall.

Es ist eine lieb gewordene Tradition, dass der CSU Ortsverband Kipfenberg beim Bockbierfest keinen Eintritt verlangt. Stattdessen ging ein schwarzes "Schweinderl" durch die Reihen der Besucher, die es fütterten. Die Spende erhält jährlich einer der Kindergärten der Marktgemeinde. Mit der Bayernhymne klang der offizielle Teil des Bockbierfestes aus.

Barbara Stamm war noch bis nach Mitternacht da, unterhielt sich an den Tischen mit den Menschen, schrieb in Gästebücher und sang mit den Petersbuchern noch einige Abschiedslieder, bevor sie als eine der letzten ging und ihren Heimweg nach Würzburg antrat.