Heiligenkreuz
Das Kreuz mit dem Kirchturm

Bauwerk in Heiligenkreuz hat Schäden und wird derzeit saniert – Dorfgemeinschaft und Handwerker packen an

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Kirchenpfleger Wolfgang Ablaßmeier auf dem Baugerüst: Das Fachwerk des Kirchturms weist Schäden auf, das Mauerwerk aus Kalksandstein wird durch Ziegel ersetzt - Foto: Claus Nieberle

Heiligenkreuz (EK) „Es ist schon ein Kreuz in Heiligenkreuz”: Mit dieser Aussage brachte es der örtliche Kirchenpfleger Wolfgang Ablaßmeier auf den Punkt. Im kleinen Pollenfelder Ortsteil bereitet der Kirchturm den Verantwortlichen große Sorgen.

Bereits im Herbst 2014 hatte Ablaßmeier die Pfarrangehörigen bei der Pfarrversammlung über die schadhaften Mauerstellen zwischen dem sichtbaren Fachwerk informiert. Am Turm der Filialkirche „Kreuzauffindung“ waren bereits die ersten Außenputzschäden im Frühjahr 2014 zu erkennen. Um die Ursache auf den Grund zu gehen, wurde zunächst der Glockensachverständige des Bistums, Thomas Winkelbauer, zu Rate gezogen. Dieser konnte aber keinerlei außergewöhnliche Schwingungen, verursacht durch das Geläut der Helena- und Michaelsglocke, feststellen, welche der Turmkonstruktion und dem Mauerwerk hätten schaden können. Weitere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Diözesanbauamt brachten genauere Erkenntnisse.

Liegt die letzte Sanierung der Turmfassade in den 1960er-Jahren doch schon lange zurück, waren guter Rat und Meinungen verschiedener Fachkreise schon damals sehr unterschiedlich. Dem Sichtfachwerk wurde seinerzeit eine drei bis vier Zentimeter dicke Eichenholz-Verblendung aufgesetzt. An diesen Befestigungspunkten und den Putzanschlüssen drang Wasser ein, was zu Schäden an den Traghölzern und dem Mauerwerk führte.

Die Diagnose Rückbau des kompletten Mauerwerks der Turmfassade trieb den Kirchverwaltungsmitgliedern so mache Sorgenfalte ins Gesicht. Unterstützung fand das kirchliche Gremium durch Pfarrer Johannes Trollmann. Er versprach, alle Hebel und Mittel in Bewegung zu setzen, um den Turm in seine ursprüngliche und unverfälschte Schönheit zurückzuversetzen. Seit Frühjahr 2015 machen sich freiwillige Helfer aus der Dorfgemeinschaft und umliegende Handwerker an dem historischen Fachwerk des Kirchturms, dessen Geschichte und Errichtung auf um 1832 zurückgeht, zu schaffen.

Turmseite für Turmseite wird nun das komplette Mauerwerk, bestehend aus Kalksandstein, abgetragen und durch ein Ziegelmauerwerk ersetzt. Dazwischen müssen faule Traghölzer des Fachwerks aus massiver Eiche teils komplett ausgewechselt werden.

„Nun gehe es darum, fehlende Mauerelemente zu ergänzen. Daran sollen sich die Putz- und Malerarbeiten anschließen. Ziel ist es, die Arbeiten am Kirchturm, Mittelpunkt der Heiligenkreuzer, schnellstmöglich fertigzustellen“, so Kirchenpfleger Wolfgang Ablaßmeier, der sich über jeden Helfer und natürlich das Erscheinen der Handwerker freut.