Greding
Aller guten Dinge sind drei

Greding unternimmt erneuten Anlauf, das 35. Altstadtfest zu feiern

26.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Schönes Wetter zum Altstadtfest: Das erhoffen sich die Organisatoren, nachdem das Fest zuletzt zweimal ausgefallen ist - Foto: Bader

Greding (luf) An diesem Sonntag gilt es: Aber heuer müsste es bei diesem Jahrhundertsommer geradezu mit dem Teufel zugehen, würde das Fest inmitten der Altstadt wieder ein solches Schicksal erleiden.

Bislang jedenfalls sagen die Meteorologen strahlenden Sonnenschein voraus – und Temperaturen, die an der 30-Grad-Marke kratzen. Bürgermeister Manfred Preischl hat die Wetterprognosen im Internet ständig präsent, wie er sagt – allerdings mit einem befreiten Lächeln im Gesicht. Am heutigen Donnerstagabend träfen sich alle Beteiligten, um sich noch einmal zu besprechen, bleibt er noch immer vorsichtig.

Doch dass das Altstadtfest dasselbe Schicksal erleidet wie in den vergangenen zwei Jahren, steht nicht zu erwarten. Trotz des hochsommerlichen Termins am letzten Sonntag im August hat das Wetter nicht mitgespielt, die Veranstaltung musste sowohl 2013 als auch 2014 kurzfristig abgesagt werden. Und so startet Greding nun den dritten Anlauf, das 35. Altstadtfest über die Bühne zu bringen. Mit Neuerungen, die von Altstadtfestbesuchern im Jahr 2012 angeregt worden sind. Die augenfälligste: Das Bier wird in Halbliter- statt in Maßkrügen ausgeschenkt. Im Seidla wird das kühle Getränk nicht so schnell schal, schließlich hoffen die Verantwortlichen auf sommerliche Temperaturen.

Nicht weniger als 22 Gruppen und Vereine aus der Stadt tragen ihr Scherflein dazu bei, dass das Altstadtfest gelingt, viele von ihnen durch die Verköstigung der Gäste. Erstmals dabei sind die in Greding untergebrachten Asylbewerber. Der Asyl-Helferkreis hat sich in ihren Reihen umgehört und begabte Hobbyköche gesucht. So gibt es äthiopisches Essen – eine außergewöhnliche Premiere, die ein Stück weit zur Integration beitragen dürfte. Deftiger geht es beim Bayern-Fanclub zu, der bei seinem Debüt beim Altstadtfest Rollbraten und Steaks anbietet. Doch ob Käse (Aero-Club), geräucherte Forellen (Fischereiverein), Bratwürste (Kolpingfamilie) oder Weißwürste (Tennisclub Grün-Weiß): Kulinarisch bleiben keine Wünsche offen.

Damit es beim Treffen in Gredings guter Stube allzeit beschwingt zugeht, geben sich wieder zahlreiche Musikgruppen förmlich die Klinke in die Hand. Den Anfang macht ab 10 Uhr die Blaskapelle aus Euerwang, die über die Mittagszeit hinweg bis 13 Uhr mit Blasmusik auf der Rathausbühne unterhält. Danach sind die Alphornbläser aus Obermässing an der Reihe, die auf der Schlossbühne einen Hauch der Berge verbreiten. Ab 14.30 Uhr gibt die Gredinger Stadtkapelle den Takt vor, ehe ab 17.30 Uhr die Sunshine Linedancer zeigen, wie ein richtiger Formationstanz aus den Staaten aussieht. Ab 18 bis 21 Uhr übernimmt schließlich die Musikkapelle aus Meckenhausen die Regie vor dem Rathaus.

Etwas Heimeliger geht es in der Weinecke im Rathaushof zu. Hier kann man sich im Schatten bei einem guten Schoppen Frankenwein von den Diatonischen Druckknöpf (16.30 bis 19 Uhr) und zu späterer Stunden von der Euerwanger Dorfmusik (19.30 bis 22 Uhr) unterhalten lassen.

Damit es den Kindern bei Bratwurst und Limo nicht allzu schnell langweilig wird und sie die Gespräche der Erwachsenen torpedieren, legen die Organisatoren ein besonderes Augenmerk auf sie. Im Gredinger Archäologiemuseum geht man mit gutem Beispiel voran und legt sich ordentlich ins Zeug, um der jungen Generation einen unterhaltsamen Nachmittag zu bieten. Zwischen 13 und 17 Uhr können Kinder und Jugendliche dort ein Runenamulett nach dem Vorbild der Kelten basteln, Freundschaftsbänder knüpfen, Lederbeutel selbst anfertigen oder die Scheibenfibel einer mittelalterlichen Fürstin kopieren. Für die ganz Kleinen gibt es außerdem eine Malecke.

Höhepunkt der Aktionen im jetzt fertig eingerichteten Museum – das zum Altstadtfest allen Generationen kostenfrei offen steht – ist eine Museumsrallye für Kinder von etwa acht bis zehn Jahren: Sie können die ohnehin spannende Zeitreise mit Hilfe der Maus Tassilo unternehmen, der schlauesten Maus der Welt. „Klar, sie wohnt ja auch in einem Museum“, sagt dessen Leiterin Bettina Kempf lachend. Und als Museumsmaus weiß sie Bescheid – und fordert die Kinder bei der Museumsrallye heraus, knifflige Fragen zu beantworten. Wer es schafft, die richtigen Antworten anzukreuzen, erhält am Schluss eine Belohnung.