Gold für Sanierung der Dollnsteiner Burg

07.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:43 Uhr

Für die Sanierung der Dollnsteiner Vorburg erhält die Marktgemeinde Dollnstein den Bayerischen Denkmalpflegepreis 2010 in Gold. Die Außensanierung ist abgeschlossen. Ostern 2011 soll hier das Altmühlzentrum Burg Dollnstein eröffnet werden. - Fotos: rj

München/Dollnstein (EK) Innenminister Joachim Herrmann und Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, haben gestern Abend in Schleißheim den Bayerischen Denkmalpflegepreis 2010 verliehen. In der Kategorie "Öffentliche Bauwerke" gewann die Burg Dollnstein Gold.

Mit der Auszeichnung würdigen die Kammer und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege das Engagement privater und öffentlicher Bauherren, die sich in vorbildlicher Weise für denkmalgeschützte Bauwerke in Bayern eingesetzt haben. Bei der Instandsetzung der Burg Dollnstein sei eine hervorragende Lösung für die Sanierung eines bereits nahezu zerstörten Baudenkmals gefunden worden, befand die Jury. "Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes ist auch nach der Sanierung ablesbar", so der Jury-Vorsitzende Eduard Knoll.

Besonders hervorzuheben sei, dass ein erheblicher Anteil an konstruktiven Oberflächenbefunden durch das Einbringen von Subsidiärkonstruktionen erhalten werden konnte: Das ursprüngliche Tragwerk des Daches wird nun mit filigranen Stahlbindern entlastet. Aus denkmalpflegerischer Sicht besitzen diese Stützkonstruktionen eine hervorstechende Qualität in allen Details und ordnen sich dezent dem historischen Bestand unter.

Bauherrin des Sieger-Projekts war die Marktgemeinde Dollnstein. Als Verantwortliche beteiligt waren neben dem Architekturbüro Feulner und Häffner in Ellingen, das Ingenieurbüro für das Bauwesen Burges und Döhring in Bayreuth. Der Gebietsreferent des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege war Dr. Florian Koch.

Die Auslobung war ein großer Erfolg: "Mehr als 60 Bewerbungen verdeutlichen die Fülle baulicher Denkmäler in Bayern", so Kammerpräsident Heinrich Schroeter. Die Jury sei von der Qualität der eingereichten Projekte und Ideen beeindruckt gewesen. In den beiden Kategorien wurden jeweils vier Preise vergeben.

Staatsminister Herrmann betonte in seiner Rede die Bedeutung der Denkmalpflege: "Die Denkmalpflege will keine historischen Kulissen ohne Nutzwert schaffen, sondern historische Substanz mit Leben erfüllen und in die Zukunft integrieren." Historische Bauwerke prägten das Erscheinungsbild eines Ortes und seien wertvolle Kulturgüter.

Der bayerische Innenminister ging auch auf die Herausforderungen beim Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes ein. Dies sei oft nur möglich, wenn eine zeitgemäße Nutzung gefunden werden könne, die mit moderner Technik einhergehe. "Ziel aller Beteiligten muss eine verträgliche und schonende Einbindung von neuen Elementen in historische Substanzen sein", so Herrmann.

Die Bewahrung des baukulturellen Erbes sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deshalb unterstütze der Staat die Pflege und den Erhalt denkmalgeschützter Bauwerke. Der Minister lobte die Gewinner und nannte ihre Projekte vorbildlich: "An realisierten Beispielen sehen Eigentümer und Bauherren, dass Denkmalschutz nicht im Widerspruch zu einer modernen und zeitgemäßen Nutzung steht."