Geländer
"Das Altmühltaler ist das beste Schaf"

Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder bei Eröffnung der Lammerlebnistage: Ländlichen Raum fördern

30.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Keine Berührungsängste: Bei der Eröffnung der Lammerlebnistage scheute sich Heimat- und Finanzminister Markus Söder nicht, ein Lamm in den Arm zu nehmen (oben). Begeistert waren die Oldtimerfreunde Preith, als sich Söder auf einen Traktor setzte (unten links). Fachsimpeln unter Experten: Schäfer Alfred Eichhorn im Gespräch (rechts unten). Für Kinder bieten die Lammerlebnistage auch heute, Freitag, noch ein attraktives Programm (unten, Mitte) - Fotos: zba

Geländer/Schernfeld (EK) Die Altmühltaler Lammerlebnistage sind seit über 20 Jahren eine in der Region verwurzelte Großveranstaltung. Sie zeigen die Verbundenheit der Bevölkerung zur Heimat.

Da war es naheliegend, dass Bayerns Heimat- und Finanzminister Markus Söder heuer Ehrengast ist. Als der Minister gestern mit der Fahnenabordnung des Schäfervereins Ingolstadt-Eichstätt, Geländerwirt Karl Feierle, der Lammkönigin Gabriela Eckstein und der politischen Lokalprominenz einmarschierte, empfingen ihn die Besucher mit großem Applaus. Feierle, Organisator der Lammerlebnistage, hieß ihn und zahlreiche weitere Politiker und Vertreter von Behörden willkommen. Anwesend waren der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl, die Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel und Eva Gottstein, Bezirksrat Reinhard Eichiner, zahlreiche Bürgermeister und Gemeinderäte, Else Greßmann und Roland Beck vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung und Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein.

Lammkönigin Gabriela appellierte an den Minister, weiterhin die Förderung des Projekts Altmühlleiten zu unterstützen und zur Sicherung des ländlichen Raumes auch ein Folgeprogramm zu fördern.

Viele Besucher wollten den Heimatminister hautnah erleben und standen dicht gedrängt um das Rednerpult. Immer wieder von Beifall unterbrochen, machte er den Schäfern ein Riesenkompliment: „Bayern ist ein sensationell schönes Land, wirklich ein wertvolles Stück Natur und die Schäfer sind die Hüter.“ Zudem sprach sich Söder dafür aus, auf regionale Produkte statt auf Lammfleisch zu setzen, das über tausende von Kilometern transportiert wird: „Das Altmühltaler Lamm ist das beste Schaf.“ Als Finanzminister versprach Markus Söder, den ländlichen Raum zu fördern, damit er sich schneller weiter entwickeln könne, denn: „Die kulturelle Seele ist im ländlichen Raum beheimatet.“

Nach der Eröffnung schlenderte Markus Söder über den Markt und plauderte den Leuten. Als er den ehemaligen Staatsminister Siegfried Schneider traf, wurde gleich über den Nürnberger Club und die Löwen in der zweiten Fußballbundesliga gefachsimpelt. Beim Rundgang hielten die Besucher immer wieder den Minister an, sprachen mit ihm, ließen sich mit ihm fotografieren und freuten sich über einen gelungenen Schnappschuss.

Am kleinen Schafpferch beugte er sich hinab und hob ein Lamm hoch. Wieder klickten unzählig viele Fotoapparate. Die 75-jährige Rita Reitsam aus Mündling (Kreis Donau-Ries) beschrieb dem Minister, wie sie aus Seegras Hauschuhe herstellt – die seien im Winter recht warm, im Sommer kühl. 15 Stunden brauche sie für ein Paar und verkaufe es gerade mal für 30 Euro. Der Gast aus München begutachtete die Handarbeit, fand dann aber keine Schuhe in seiner Größe 47.

Der 65-jährige Lorenz Lindermair aus Holzheim bei Rain am Lech schilderte den Politikern seine Passion als Hobbykorbflechter: „Solange ich flechten kann, bin ich gesund.“ Als sich der Minister auf einem roten Bulldog niederließ, waren die Oldtimerfreunde Preith zusammengetrommelt, um sich zu ihm auf das Gefährt zu setzten. René Gommringer, Geschäftsführer des Landesverbandes der bayerischen Schafhalter, bot Informationen über „Bayerns wollige Vielfalt“ und „Das Multitalent unserer Weiden“. Diese Infos wechseln sich mit den Vorführungen der Schafschur und Klauenpflege ab.

Das Rahmenprogramm der Lammerlebnistage auf dem Geländer bietet auch heute, Freitag, ab 11 Uhr noch für die Kinder viele interessante Aktivitäten. Sie können Schafe, Lämmer und Ziegen hautnah erleben, Wolle filzen, dem Ritter Andreas in der Feldschmiede einen Besuch abstatten oder sich bei einer Kutschfahrt durch den Wald vergnügen.