Eichstätt
Französische Lebenskunst kennenlernen

"Willibaldiner" zum dritten Mal auf Schüleraustausch in Verdun - Unterricht und Besichtigungen

15.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr
Das "Savoir-vivre" einmal aus allernächster Nähe: 22 Schülerinnen und Schüler des Willibald-Gymnasiums verbrachten eine Woche bei ihrer französischen Partnerschule in Verdun. −Foto: Foto: Graf

Eichstätt (gfs) Wenn das Ziel eines Schüleraustausches das interkulturelle Lernen sein soll, dann haben sich die Schülerinnen und Schüler des Willibald-Gymnasium bei ihrem Aufenthalt in Frankreich eine sehr gute Note verdient.

Denn sowohl aus historischer wie auch aus kultureller und sozialer Hinsicht haben die Schüler im Land ihrer Partnerschule viele Erkenntnisse gewonnen.

Insgesamt fuhren 22 Schülerinnen und Schüler des Willibald-Gymnasiums (WG) zur Partnerschule, dem Collège Buvignier, nach Verdun. Damit geht der Schüleraustausch in die dritte Runde. Dieses Jahr war es leider nicht möglich, für alle Schülerinnen und Schüler Gastfamilien zu finden. Dies hänge unter anderem mit den rückläufigen Zahlen an Deutschlernern in Frankreich zusammen, erklärte Französischlehrerin Michaela Brunner, die gemeinsam mit ihren Kollegen Johanna Baumann und Florian Koch für diesen Austausch verantwortlich war. "Umso mehr hat es uns gefreut, dass alle unsere interessierten Schüler dennoch eine Woche in Frankreich verbringen konnten und wir hoffen auf eine wachsende Zahl interessierter Franzosen, die uns nächstes Jahr besuchen. "

Nach einer entspannten Anreise kam die Gruppe in Verdun an. Während ein Teil der Schüler ihre Austauschpartner kennenlernten, machten sich die anderen zum Lycée professionel Alain-Fournier auf, wo die Schüler zusammen mit ihren Lehrern untergebracht wurden. Auf diese Weise erhielten sie einen Einblick in das Leben junger Franzosen, die an einer solchen Schule ihre Berufsausbildung machen.

Am darauffolgenden Tag machten die Eichstätter mit kleinen Schülerpräsentationen zunächst Werbung das WG, für Eichstätt und die Region. Anschließend stand Unterricht und ein Besuch von Verdun und der Firma Braquier an. Dort werden noch nach historischem Originalrezept die Dragees hergestellt, die bei keiner französischen Hochzeit, Taufe oder Kommunion fehlen. Das Dragee ist eine der ältesten Süßigkeiten Frankreichs und wurde von einem Apotheker aus Verdun erfunden, als dieser nach einer Konservierungsmöglichkeit für Mandeln suchte. Französische wie deutsche Schüler waren sehr angetan von der Gratisverkostung am Ende des Rundgangs.

Ein weiterer Tag stand ganz im Zeichen des ersten Weltkrieges und der Stadt von Verdun. Nach dem Besuch der Kathedrale besichtigte die Gruppe die Zitadelle, von der aus die französischen Militärs ihre Truppen während des Krieges koordinierten und versorgt hatten. Anschließend wurden verschiedene Gedenkstätten des ersten Weltkrieges, wie zum Beispiel das "Ossuaire", das Beinhaus, ein sogenanntes "village détruit" (ein zerstörtes Dorf) sowie das "Mémorial", ein Dokuzentrum über die Schlacht bei Verdun, besucht.

Am letzten Tag besichtigte die Austauschgruppe in Reims die Kathedrale und Teile der alten Stadt. Anschließend hatten die Schüler Freizeit, um im Land der Mode und des guten Essens das typisch französische "Savoir-vivre" zu praktizieren.