Eichstätt
Forschung über Einwohnerwehr

Mitgliederversammlung des Historischen Vereins - Rund 40000 Museumsbesucher

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr
Für das Ur- und Frühgeschichtliche Museum sind Sonderausstellungen Zugnummern, aber auch Exponate wie Mammut- und Ren-Skelett aus vorgeschichtlicher Zeit. −Foto: Ettle

Eichstätt (je) Das Ur- und Frühgeschichtliche Museum sowie das Juramuseum auf der Willibaldsburg erwarten bis zum Jahresende rund 40000 Besucher. "Das Interesse an den beiden Sammlungen ist damit stei-gend", sagte Albert J. Günther bei der Jahresversammlung des Historischen Vereins (HV).

In seiner Bilanz für 2017 ging Vorsitzender Günther auf das Jubiläum der Übergabe des Eichstätter Landes an Herzog Eugen Beauharnais vor 200 Jahren ein. Zusammen mit dem "Freundeskreis Leuchtenberg" seien zahlreiche Veranstaltungen angeboten worden. Er wies noch auf den letzten Vortrag in diesem Jahr hin: "Das Altmühltal als zauberhafte Filmkulisse". Referent Josef Ettle plaudert über Filmaufnahmen, etwa "Um Himmels willen", "Romantische Eisenbahn" oder "Lola". Sensationell sei die Vorführung eines Streifens mit dem Titel "Pest in Florenz", zu dem 1919 in Eichstätt gedreht wurde. Einer der Komparsen war der damals 19-jährige Ludwig Riedmüller, "der eine Leich' spielte".

"Wir haben in diesem Jahr wertvolle Bodenfunde bekommen", sagte Günther. Er verwies darauf, dass im Depot mehrere Doktoranden forschten. Auf der Burg stünden bei Gastwirtschaft, Biergarten und Kasse Umbauten an. Zum Thema Kastell Pfünz sagte der Vorsitzende, dass bei einem Einbruch hoher Schaden entstanden sei (wir berichteten) . Günther dankte dem Landkreis für die Pflege der Anlage. Zum Schluss wurde bekanntgegeben, dass dem Historischen Verein 526 Mitglieder angehören. Wichtigste Aussage von Schatzmeister Richard Kögler war: "Wir sind schuldenfrei." Das "Sammelblatt 2017" ist dem Leuchtenbergjahr gewidmet und enthält zu dem Thema knapp 40 Beiträge.

Das "Sammelblatt 2018", dem Revolutionsjahr, ist bereits in Vorbereitung. Dr. Maximilian Ettle arbeitet über die schwierige Zeit der "Arbeiter- und Soldatenräte, des Freikorps Oberland, der Einwohnerwehr und die Festungshaft". Zu den Ereignissen von November 1918 bis Mitte 1919 sucht er dringend noch Dokumente oder Gegenstände und vor allem Fotografien. Wie er sagte, habe es in Eichstätt fünf gut bewaffnete Kampfgruppen gegeben. Ihre Aufgabe sei "der Schutz der Bevölkerung vor marodierenden linken kommunistischen Banden" gewesen.