Eichstätt
Stabwechsel in der Faschingsgesellschaft

Benjamin Nikol übergibt nach sechs Jahren sein Präsidentenamt an Thomas Hirsch - Daniel Bergér Chef des Elferrats

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr
Rotation: Benjamin Nikol (Mitte, 34) geht nach 6 Jahren als Präsident und 15 Jahre aktives Mitglied in der FGE in den "Ruhestand". Sein Nachfolger ist Thomas Hirsch (28, links). Neuer Chef des Elferrates ist Daniel Bergér (27). −Foto: Schneider

Eichstätt (smo) In einer Woche ist Faschingsauftakt. Unbemerkt von aller Öffentlichkeit hat die Faschingsgesellschaft Eichstätt (FGE) einen Stabwechsel vollzogen: Schon kurz nach der vergangenen Saison hat Benjamin Nikol sein Amt als Präsident der FGE abgegeben.

Sein Nachfolger ist der bisherige Elferratspräsident Thomas Hirsch, den wiederum Daniel Bergér beerbt.

Von Wehmut war bei Benjamin Nikol nichts zu spüren beim Gespräch mit unserer Zeitung. Das hat aber sicher nichts damit zu tun, dass es ihm egal wäre, was jetzt mit der FGE passiert. Vielmehr gibt er sein Amt schweren Herzens ab, weil es sich beruflich nicht mehr vereinbaren lässt. Aber er weiß offenbar sein Amt in guten Händen. Denn: "Thomas Hirsch war in den vergangenen drei Jahren als Elferratspräsident schon in unserem ,Präsidium' mit dabei", sagt Nikol, der seit 15 Jahren in der FGE aktiv und 2003 Faschingsprinz war.

Man habe in diesem "Präsidium" bereits eng zusammengearbeitet - und gemerkt, Hirsch sei der Richtige für diese Funktion. Damit bleibt die älteste Faschingsgesellschaft in der Region, gegründet 1950, in junger Hand. Das will aber nicht heißen, dass sich immer ständig alles ändert und man den Fasching in der Domstadt komplett umkrempeln wolle. "Wir wollen die Traditionen beibehalten", unterstreicht der neue FGE-Präsident Thomas Hirsch. Sicher, an der ein oder anderen Schraube drehe man, verbessere, probiere mal etwas Neues aus. Aber die Grundzüge sollen bleiben. "Fasching, das ist ein Spagat zwischen Tradition und Innovation", sagt Bergér. "Unser Fasching in Eichstätt hat auch einen kulturellen Anteil, der ist mir auch immer wichtig gewesen", sagt der scheidende Präsident Benjamin Nikol, der in der Reihe der FGE-Chefs nach Karl Raab (bis 1992), Charly Dengler (bis 2003) und Frank Stachel (bis 2011) war. Die Menschen sollten gerne auf die Veranstaltungen der FGE kommen und die Gruppe, Garde, Elferrat und Prinzenpaar, solle hinter und vor den Kulissen ihren Spaß haben, fasst Nikol seine Anliegen zusammen. "Als Benjamin das Präsidentenamt übernommen hat, war das ein Generationswechsel", sagt Hirsch im Rückblick: Viele derjenigen, die lange Zeit im Fasching in der ersten und zweiten Reihe gestanden sind, haben sich in den "Ruhestand" zurückgezogen. "Da hat er es geschafft, die Truppe zusammenzuhalten und weiter zu formen", lobt Hirsch seinen Vorgänger. "Jeder hat heute seine Aufgabe, wir haben einen enormen Zusammenhalt", gibt auch der neue Elferratspräsident Daniel Bergér zu Protokoll.

"Dass sich so viele junge Leute für die Stadt engagieren, das ist ein gutes und wichtiges Zeichen", ergänzt Hirsch. Der ist als Jung-Unternehmer mit einem florierenden Betrieb froh, mit Bergér einen erfahrenen zweiten Mann an der Seite zu haben. Immerhin werde alles ehrenamtlich organisiert: die Bälle, die Bands, die anderen Veranstaltungen, Kostüme, Musik, Choreographie... Aber: "Die fünfte Jahreszeit ist wichtig", sagt Hirsch. So könne man aus dem Alltagstrott rauskommen, einmal alles vergessen, "Probleme und Sorgen werden nebensächlich". Gerade in der heutigen Zeit sei das von enormer Bedeutung.

In diese fünfte Jahreszeit startet die FGE am Samstag, 11. November, mit der Vorstellung des Prinzenpaares. Wer das dieses Mal ist? Das blieb auch beim Gespräch zum Präsidentenwechsel ein Geheimnis.