FFW Marienstein-Rebdorf-Blumenberg: "Eine sehr traurige Angelegenheit"

27.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:05 Uhr

Vorsitzende Franziska Obele bedankte sich bei der letzten Mitgliederversammlung der FFW Marienstein bei Vorstandsmitglied Marion Pfuhler mit einem Blumenstrauß für das große Engagement. Mit auf dem Bild weitere Mitglieder des Vorstands mit Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer. - Foto: oh

Eichstätt (EK) Die vergangene Generalversammlung der FFW Marienstein-Rebdorf-Blumenberg war zugleich die letzte ihrer Art in der langen Geschichte dieser Wehr. Aufgrund fehlender aktiver Feuerwehrleute muss sie aufgelöst werden.

Durch das Ausscheiden von aktiven Kameraden aus gesundheitlichen Gründen sowie verschiedener Wegzüge könne die notwendige Stärke nicht mehr erreicht werden, hieß es. In seinem Rechenschaftsbericht stellte Kommandant Erwin Pfuhler fest, dass die Zahl der aktiven Feuerwehrleute derzeit nur noch zwölf betrage und dass bei Einsätzen und Übungen nur höchstens drei Feuerwehrler anwesend seien. Trotz aller Versuche, neue aktive Feuerwehrleute zu werben, blieb der Nachwuchs aus. Und mit dieser Zahl von Aktiven könne man den Brandschutz nicht mehr sicherstellen, so dass die Stadt Eichstätt den letzten Schritt vollziehen musste, die Auflösung der Wehr. Dies wird zur Folge haben, dass auch der bestehende Feuerwehrverein keine Zukunft haben wird und dessen Auflösung ebenfalls bevorsteht.

Oberbürgermeister Neumeyer stellte dazu fest, dass damit im Stadtteil Marienstein-Rebdorf-Blumenberg ein treibender Verein sterbe, weil man sich halt ehrenamtlich nicht mehr engagieren wolle. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger wollten zwar die nötige Sicherheit, "aber das bitte soll doch ein Anderer übernehmen". Außerdem werde, so Neumeyer weiter, dem Stadtteil etwas sehr Wichtiges im geselligen und gesellschaftlichen Bereich fehlen. Das werde den Bürgerinnen und Bürgern sicherlich sehr schnell bewusst werden.

Die Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Franziska Obele, hatte nämlich in ihrem Bericht unter anderem auch die Beiträge zum geselligen und gesellschaftlichen Leben im Stadtteil aufgezählt: Teilnahme an der Fronleichnamsprozession und am Volkstrauertag, Aufstellen des Maibaums und Weihnachtsbaumes sowie die Durchführung des Vorstadtfests. All diese Aktivitäten wird es nun nicht mehr geben, stellte Oberbürgermeister Neumeyer mit Bedauern fest. "Aber vielleicht werden sich die Bürgerinnen und Bürger erst dann bewusst, was die Feuerwehr geleistet hat", so Neumeyer.

Stadtbrandinspektor Dieter Hiemer brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt, als er sagte, dass die Bewohner des Stadtteils die Feuerwehr "im Stich gelassen haben". Dies bezeichnete er als "eine sehr traurige Angelegenheit". Hiemer fügte aber dann auch an, dass die Stützpunktfeuerwehr der Stadt Eichstätt die "Zehn-Minuten-Frist" einhalten könne, so dass zusammen mit der Feuerwehr des angrenzenden Stadtteils Wasserzell weiterhin der Brandschutz in Rebdorf, Marienstein und Blumenberg sichergestellt werden kann.

Oberbürgermeister Neumeyer sicherte zu, dass das Feuerwehrgerätehaus erhalten bleibe und dass über die neue Nutzung, etwa als Lagerraum, nachgedacht werde. Fahrzeug, Ausrüstung und Uniformen wandern in den Fundus der Stadt.

Genauso wie Stadtbrandinspektor Hiemer bedankte sich Neumeyer bei den aktiven Mitgliedern der Wehr für ihr großes Engagement und hob dabei besonders Franziska Obele und Marion Pfuhler hervor, die immer zur Stelle waren, wenn es irgendwo "brannte".