Eitensheim
Marterl steht in alter Pracht da

Heimatverein Eitensheim errichtet Kulturdenkmal nach Restaurierung

11.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr

Eitensheim (EK) Der Heimatverein Eitensheim hat das Weidenhiller-Marterl wieder aufgestellt. Mit dem Bau der Eisenbahnüberführung an der Buxheimer Straße wurde das auf dem Weg zum Friedhof gelegene Kulturdenkmal im Sommer 2014 entfernt.

Wegen des schlechten Zustandes des Marterls hat der Heimatverein die Restaurierung in Angriff genommen und es in der Nähe des alten Standortes südlich der Bahnlinie wieder aufgestellt.

Das Marterl wurde 1589 von Martin Weidenhiller ("Meierhof") gestiftet. Auf der Vorderseite ist ein Relief mit der Kreuzanbetung der Familie des Stifters dargestellt. Seitlich sind das Jahr der Errichtung und der Auferstandene zu erkennen. Die Rückseite zeigt Christus, den Gegeißelten. Das Marterl steht unter Denkmalschutz. Deshalb erfolgte die Entfernung, Restaurierung und Festlegung des neuen Standortes in enger Abstimmung mit Bürgermeister Michael Stampfer und den Denkmalschützern.

Der Heimatverein hat das Kulturdenkmal wie bereits den Christina-Bildstock 1998 und das Flurbereinigungsdenkmal 2001 zum Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk nach Wunsiedel gebracht. In der Werkstatt der Meisterschule wurde der zwei Meter lange Stein einer schonenden Restaurierung unterzogen. Das Marterl besteht aus drei Einzelsteinen von jeweils knapp einem Meter Länge, die mit seitlich angeordneter Eisenklammern verbunden sind. Der untere Stein ist abgebrochen; ein Teil fehlt. Da dieses Stück beim alten Standort nicht auffindbar war, vermutet der Heimatverein, dass das 428 Jahre alte Marterl in früheren Jahren - vermutlich mit dem Bau der Bahnlinie - bereits umgesetzt und dabei tief in den Boden eingebracht wurde. Damit ging auch das unbehauene Fundament, auf dem das Marterl früher stand und rund zwei Meter aus dem Boden ragte, verloren. Der Heimatverein hat nun das Marterl auf einem massiven Betonfundament errichtet. Mit einer Spezialbohrung und der Einbringung einer langen Edelstahlstange wurde die Verbindung des Marterls mit dem Fundament hergestellt.

Weiter ist noch die Anbringung einer Hinweistafel mit den geschichtlichen Daten zum Weidenhiller-Marterl geplant. Die Segnung des Marterls soll im nächsten Jahr erfolgen.