Eitensheim
Carlshof und Verkehr im Mittelpunkt

Vorschläge aus Bürgerwerkstatt sollen in Eitensheim in ISEK-Programm einfließen

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

Ein Teil des Carlshofs beherbergt inzwischen das Rathaus. Für den ehemaligen Schweinestall (rechts im Bild) wird noch eine Nutzung gesucht. Planerin Sandra Urbaniak (kleines Foto) stellte das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept vor. - Fotos: Berger

Eitensheim (EK) Die Gemeinde Eitensheim hat die Bürgerinnen und Bürger zur ersten Bürgerwerkstatt in das Eitensheimer Schützenheim eingeladen.

Nach der Vorstellung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) durch die Planerin Sandra Urbaniak aus Germering hatten die Bürger die Möglichkeit, ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche einzubringen. An die 100 Bürger nahmen diese Gelegenheit wahr.

Bürgermeister Michael Stampfer betonte in seiner Einführung, dass für dieses große Projekt jetzt der Zeitpunkt für die Beteiligung der Bürger gekommen sei. In das nun vorliegende ISEK seien die Ergebnisse der im vergangenen Jahr durchgeführten Bürgerbefragung zur sinnvollen Verwendung des Carlshofs bereits mit eingeflossen.

Für die Umgestaltung des öffentlichen Raums in Eitensheim würden Fördergelder des Bund-Länder-Förderprogramms "Soziale Stadt" beantragt. Bei einem positiven Förderbescheid seien Zuschüsse in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Kosten zu erwarten. Für die Bedarfsanalyse des ehemaligen Schweinestalls des gemeindlichen Carlshofs seien 2018 bereits Fördergelder bewilligt.

Planerin Urbaniak betonte in ihrem Vortrag, dass in einem ersten Schritt für das ISEK vor Ort die Potenziale und Mängel in Eitensheim aufgenommen worden seien. Aufgrund dieser Analysen werde derzeit ein städtebaulicher Rahmenplan mit einem Zeitplan, mit den Prioritäten und den zu erwartenden Kosten erarbeitet. Auch die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt würden darin mit einfließen. Aus Sicht der Städteplanerin sind die vorrangigen Projekte die Nutzung des ehemaligen Saustalls des Carlshofs, die Neugestaltung des Kirchplatzes sowie die Änderung der Verkehrsströme und der großzügig angelegten öffentlichen Verkehrsflächen.

In der sich anschließenden Fragerunde hatten die anwesenden Bürger die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorstellungen für die Umgestaltung von Eitensheim einzubringen. "Welche Nutzungen sind im Carlshof vorstellbar", lautete die erste Frage. Bürgermeister Stampfer erläuterte, dass für die künftige Nutzung des ehemaligen Brauereigebäudes (Sudhaus) noch keine Ideen oder Planungen vorlägen, da dies sehr vielfältig und auch schwierig sei. Für den ehemaligen Saustall haben die Bürger viele Vorstellungen und Ideen. Ein Bürgersaal, ein Haus der Vereine, eine Gastronomie mit Freischankfläche, ein Lese-Bürgercafé, Werkstätten, Ateliers oder ein Haus für die Jugend waren die Punkte für die Ideensammlung.

"Wo sehen Sie Mängel", lautete die nächste Frage. Die wichtigsten Punkte waren hierbei die aktuellen Verkehrsregelungen im Ort, der durchfließende Verkehr in Ost-West-Richtung auf der Kreisstraße EI 5, der schlechte Zustand der Gehwege und zum Teil Straßen sowie die insgesamt fehlenden Querungshilfen auf den Straßen. Aber auch die fehlenden finanzierbaren Baugrundstücke für Einheimische und fehlende kleine Wohnungen brennen den Bürgern auf den Nägeln.

Aber auch bei der Frage "Was finden Sie gut" brachten die Bürger Punkte mit ein. Für die Mobilität ist der Bahnhof Eitensheim eine wichtige Einrichtung. Bei der ärztlichen Versorgung stehe man derzeit mit einem Allgemeinarzt, einem Zahnarzt sowie der Caritas-Sozialstation gut da. Das Vereinsleben in Eitensheim sei sehr rege und aktiv, und wer sich hier engagieren wolle, der finde durchaus ein reichhaltiges Angebot vor. "Wie soll das gesamte Projekt überhaupt finanziert werden" oder "Wie lange soll das gesamte Projekt überhaupt dauern" waren zum Abschluss noch weitere Fragen der Bürger.

Urbaniak betonte, dass die Vorschläge der ersten Bürgerbeteiligung jetzt noch in das ISEK einfließen werden. Danach werde das aktualisierte Programm dem Gemeinderat Eitensheim zur Entscheidung vorgelegt. In einem nächsten Schritt würden dann die einzelnen Prioritäten festgelegt und im Anschluss daran das Konzept bei der Regierung für die Städtebauförderung eingereicht. Nach Durchlaufen dieser Schritte könne dann die erste Maßnahme des sicherlich langfristigen Gesamtprojekts durchgeführt werden.