Eichstätt
Eine mehrfache Premiere

Christoph Hilmes teilt sich seit 1.Februar die zweite evangelische Pfarrstelle in Eichstätt mit seiner Frau Edina

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Pfarrer Christoph Hilmes, der Mitinhaber der zweiten Pfarrstelle der evangelischen Gemeinde in Eichstätt. −Foto: Schneider

Eichstätt (EK) Die evangelische Gemeinde hat seit 1. Februar wieder zwei Pfarrer - und dennoch bleibt die erste Pfarrstelle nach dem Weggang von Sieghart Schneider im Herbst vergangenen Jahres weiter vakant: Das Ehepaar Hilmes teilt sich seit 1. Februar die zweite Pfarrstelle, kümmert sich gemeinsam um die rund 3000 evangelischen Christen in ihrem Sprengel. Eine mehrfache Premiere für alle Beteiligte.

Da ist die evangelische Gemeinde in Eichstätt mit ihren rund 3000 Christen: Zum ersten Mal wird die Pfarrstelle geteilt. Da ist das Ehepaar Edina und Christoph Hilmes, die seit Herbst vergangenen Jahres verheiratet sind und jetzt erstmals gemeinsam arbeiten. "Ich bin halt jetzt der zweite zweite Pfarrer", sagt Christoph Hilmes und lacht. Der 39-Jährige, der bislang in Karlsfeld bei München gearbeitet hat, ist aber gerade deswegen auch gespannt auf die neue Aufgabe: "Wir kennen uns natürlich auf ganz anderen Ebenen und müssen jetzt auch in der Arbeit die richtige Aufteilung finden."

Geboren in Stuttgart, wuchs Hilmes in Nürnberg auf und machte am Melanchthon-Gymnasium sein Abitur, absolvierte den Zivildienst - und studierte dann zwei Jahre lang Philosophie und Rhetorik und wollte eigentlich Journalist werden. Dann schwenkte der junge Student doch noch einmal auf Theologie um. "Das war jetzt nicht ganz überraschend", meint er schmunzelnd. Er habe in der weiteren Verwandtschaft einige Pfarrerinnen und Pfarrer. Das "kirchliche Milieu" sei ihm also durchaus vertraut gewesen. Dennoch habe er sich ganz bewusst dafür entschieden, das Studienfach noch einmal zu wechseln: "Es ist ein Beruf mit Menschen", das sei ihm sehr wichtig gewesen. Er könne die Menschen jetzt in allen Phasen des Lebens begleiten, "vom Schönen bis zum Schlimmen".

Studiert hat Hilmes in Berlin, Oxford, Göttingen und München sowie in Tübingen. Dieses Wanderleben, mit der kirchlichen Studienordnung in der Tasche, sei für ihn eine reiche Erfahrung gewesen. Dann ging es nach Moosach bei München ins Vikariat. In dieser Ausbildungsphase hat der 39-Jährige seine heutige Frau, die evangelische Pfarrerin Edina Negele kennen- und liebengelernt. Nun, nach der Heirat im Herbst, habe sich die Möglichkeit ergeben, gemeinsam eine Pfarrstelle anzutreten. Es habe, berichtet Hilmes, mehrere Optionen gegeben - ein Neuanfang ganz woanders, eine Stelle im Münchner Umland oder eben Eichstätt. Die Landeskirche wünschte sich dann Letzteres. Er freue sich nun darauf, verschiedene Sachen weiterzugestalten, vielleicht auch Neues auszuprobieren. Dabei liege ihm die Jugendarbeit und die Erwachsenenbildung sehr am Herzen. Auch die Ökumene werde sicher nicht außen vor bleiben, gerade in einer Stadt in der es eine solche "innerkirchliche Nachbarschaft" gebe, wie in Eichstätt.

Und wenn dann mal Zeit bleibt, wird das Saxophon herausgeholt, oder in einem Buch geschmökert. "Wir wollen anfangen, zu tanzen", verrät Hilmes noch aus dem Privaten. In München habe er zudem alles mit dem Radl erledigt. Das werde im Pfarrsprengel Eichstätt, zu dem Orte zwischen Titting und Wellheim gehören, eher schwieriger, aber sei bisweilen schon auch mal möglich.

Dass die Erlöserkirche am Eichstätter Leonrodplatz eine Fahrradkirche sei, das findet der neue evangelische Pfarrer übrigens durchaus ein treffendes und "spannendes Bild" für die Kirche an sich: "Ich kann Rast machen, aber auch nach einer Weile wieder gehen."

 

Am Sonntag, 25. Februar, wird Christoph Hilmes in sein Amt eingeführt. Der Gottesdienst mit Abendmahl in der Erlöserkirche beginnt um 14 Uhr. Anschließend ist Stehempfang.