Neuburg (kpf) Er sieht sich schon als "Kunstkreis-Bürgermeister", so oft hat Johann Habermeyer Ausstellungen der Neuburger Künstler eröffnet.
Am Freitagabend folgte nun eine weitere mit dem Titel "Flowerpower". 44 Arbeiten erinnern im historischen Boxenstall an die große Zeit der Blumenkinder, an Hippies, Jesuslatschen, lange Haare und die Befreiung von Konventionen. Titel wie "Kommune I", "Flower Power", "Make Love" oder '"Dancer in front of Woodstock" wecken bei nicht mehr ganz jungen Besuchern der Ausstellung Erinnerungen an die 60er-Jahre, an Jimmy Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison oder Arlo Guthrie, an die Antimode jener Zeit und die Proteste gegen den Vietnamkrieg, der erst Mitte der 70er-Jahre zu Ende ging. Die Blume war das Symbol jener Zeit. "Es war die Sehnsucht nach der Befreiung von Zwängen und die nach der freien Liebe", erinnerte Habermeyer in seiner Eröffnungsansprache. Es sei allerdings eher eine Befreiung der Männer als der Frauen gewesen, fand er. Nun sei er neugierig, wie der Kunstkreis mit dem Begriff Flowerpower umgegangen sei. Das ließ sich an den großteils farbenfrohen Exponaten sehr schön sehen, und die zahlreichen Besucher nutzten die Gelegenheit zu einem Rundgang. Karin Stark, eine der Vorsitzenden der Künstlervereinigung, sprach anschließend über die Zeit, als die Kommune zur Lebensform stilisiert wurde. Sie ging auf die Blumen als Symbol der Hippie-Ära ein, aber auch auf Künstler wie Vincent van Gogh oder Claude Monet, die sich in ihren Arbeiten den Blumen widmeten, "die Farbe in unser Leben bringen". Auch die meisten Kinder brächten bei ihren ersten Malversuchen Blumen aufs Papier.
Die Ausstellung ist noch bis 6. Mai samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 19 und freitags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.
