Eichstätt
Ein erstes Schuljahr gemeistert

Die siebenjährige Lilith Pulsfuß hat Spaß am Lernen – Unsere Zeitung hatte sie schon im September begleitet

28.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr
Voller Stolz präsentierte die siebenjährige Lilith Pulsfuß aus Eichstätt am Freitagmittag ihr erstes Jahreszeugnis. −Foto: Pulsfuß

Eichstätt (EK) Inzwisch en kann Lilith alles lesen: Neugierig schaut die Siebenjährige, was sich die Frau von der Zeitung so alles aufschreibt. Auch kein Notizzettel der Eltern ist jetzt mehr vor ihr sicher, genau wie das Smartphone der Mama, wenn eine neue Textnachricht ankommt. „Das eröffnet eine ganz neue Welt“, sagt Maria Müller-Pulsfuß, Liliths Mutter. Gerade hat die junge Eichstätterin die erste Klasse in der Grundschule St. Walburg abgeschlossen.

Ein paar Wörter entziffern konnte sie vorher schon, aber jetzt ist eine richtige Leseratte aus ihr geworden. An ihren ersten Schultag – zu dem wir Lilith Pulsfuß im vergangenen September ebenfalls begleitet hatten – kann sich die Siebenjährige noch gut erinnern: „Aufgeregt“ sei sie gewesen. Die Zeit ist schnell vergangen. „Mir kommt es so vor, als wär’s erst ein Monat“, sagt die Bald-Zweitklässlerin fröhlich. Inzwischen ist die Schule für sie ganz normal.

Rechnen kann sie jetzt schon bis hundert – allerdings momentan nur mit den Zehnern, zum Beispiel 20 plus 30. In Deutsch hat ihre Klasse schon mit der Schreibschrift angefangen, gerade sind sie ungefähr beim achten Buchstaben. Und ihrer kleinen Schwester Ella (5) kann Lilith jetzt schon zum Einschlafen vorlesen – oder ihrer ganz kleinen Schwester Clara, denn die Zweijährige hört auch gerne Geschichten. Noch eine vierte Schwester gibt es in der Familie Pulsfuß: Paula, die bald ihren zehnten Geburtstag feiert, hat Lilith am Anfang unter ihre Fittiche genommen. Auch deswegen war es für die Siebenjährige nicht schwer, sich einzugewöhnen. Im kommenden Schuljahr muss das zweitälteste Mädchen der Familie alleine klarkommen. Dann wechselt Paula, die Große, aufs Gymnasium. „Vielleicht könnt ihr noch bis zur Ampel zusammen laufen“, meint Maria Müller-Pulsfuß tröstend.

Sie hat keinen Zweifel daran, dass Lilith auch das meistern wird. Sie hat ja noch ihre zwei guten Freundinnen in der Klasse und auf dem Schulweg kann sie sich mit den Kindern treffen, die aus Wasserzell am Eichstätter Stadtbahnhof ankommen – da wird die zukünftige Zweitklässlerin nicht allzu einsam sein.

Für Kinder und die Familie sei der Schulbeginn „ein einschneidender Tag“, hatte Liliths Papa Pascal Pulsfuß im September gesagt. Doch auch mit zwei Schulkindern sind die Pulsfußens problemlos klargekommen. „Die Lilith hat das ganz toll gemacht“, sagt ihre Mutter. „Ich hab’ mich gar nicht viel kümmern müssen.“ Die Hausaufgaben habe ihre Tochter fast immer freiwillig gemacht. „Fast immer“, wiederholt Lilith und grinst. Dafür war sie andere Male sehr fleißig und hat sogar Zusatzaufgaben erledigt.

Wegen des Zeugnisses musste sie sich also nicht zu viele Sorgen machen. Noten gibt es ohnehin noch nicht, in der ersten Klasse gibt es eine Bewertung in Textform. „Zeugnisse sind uns gar nicht so wichtig, solange die beiden zufrieden mit sich sind“, sagt Maria Müller-Pulsfuß über ihre beiden Schulkinder. Für einzelne Noten gibt es deswegen auch keine Belohnung, ein erfolgreiches Schuljahr kann man aber schon mal feiern.

In den Ferien wird Lilith ihre Patentante und ihre Oma besuchen – Urlaub am Bodensee ist auch angesagt. Und die Siebenjährige hat Zeit, sich ihren Lieblingsbüchern zu widmen: „Pippa Pepperkorn“ und den „wilden Zwergen“. Die Letzteren haben sie besonders intensiv begleitet. In den ersten Bänden waren die Hauptfiguren noch im Kindergarten – und sind dann gleichzeitig mit Lilith in die Schule gekommen.