Eichstätt
Hitzhofener Schäferstochter ist die neue Königin

Jana Müller repräsentiert in den kommenden zwei Jahren die Regionalmarke "Altmühltaler Lamm"

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr
Jana Müller (19) ist die neue "Altmühltaler Lamm"-Königin. −Foto: Schneider

Eichstätt (smo) Jana Müller repräsentiert in den kommenden zwei Jahren die Regionalmarke "Altmühltaler Lamm": Gestern Mittag stellte sich die 19-jährige Hitzhofenerin als neue Repräsentantin des für den Naturpark Altmühltal so wichtigen Tiers vor.

Und alle Offiziellen, die zum Termin gekommen waren, lobten die aus einer Schäferei stammende junge Frau als "würdige Königin". Beim mittlerweile 15. Lammauftrieb in Mörnsheim, zu dem am 20. und 21. Mai Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) erwartet wird, soll Müller inthronisiert werden.

200 Schafe und 100 Lämmer nennen die Müllers ihr Eigen. "Schon als Kind bin ich mit raus", erzählt die nicht schüchtern vor den Medienvertretern agierende Hitzhofenerin, die Landwirtschaft studiert, "ein Beruf mit Zukunft", wie sie sagt. Mit dem Papa und dem Opa - immerhin ist die Schäferei schon in dritter Generation in Familienhand - sei sie mit den Schafen in der Natur gewesen. "Da geht es ja nicht nur drum, sich hinzustellen und zu sagen, fresst mal." Vielmehr sei es mit Verantwortung verbunden.

Solche Sätze dürften bei der Jury, die die "Altmühltaler Lamm"-Königin ausgewählt hat, nicht ungehört geblieben sein. "Wir befanden, dass sie die absolut richtigen Voraussetzungen mitbringt", sagte Andreas Frahsek vom Landschaftspflegeverband Kelheim. Schließlich sei die Arbeit der Schäfer in Sachen Landschaftspflege in unseren Breiten nicht zu unterschätzen, wie Frahsek hervorhob. Er appellierte zugleich an die Bevölkerung, sich dessen wieder mehr bewusst zu werden. "Wir haben eine deutschlandweit einmalige Landschaft." Die Magerrasen, die die Schafe beweiden, seien eines der artenreichsten Biotope. Waren sie in den 1960er-Jahren fast in Vergessenheit geraten, hegt und pflegt man sie heute - vor allem durch die Schafbeweidung. Mit dem "Altmühltaler Lamm", das heuer als Marke 20 Jahre alt wird, könne man diese "Landschaft schmecken", wie Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein ergänzte.

Hüteschäfer Erich Neulinger, der seine Arbeitskollegen vertrat, betonte: "Lamm ist eine der besten Fleischsorten, die es gibt." Mit einem Augenzwinkern schob er nach, dass man sich da "keine Gedanken über Cholesterin" machen müsse. Außerdem habe der Beruf des Schäfers durch das "Altmühltaler Lamm" wieder einen neuen Stellenwert: "Wir müssen ständig gegen das Vergessen kämpfen." Aber durch das Projekt "haben wir einen guten Draht in die Politik". Nicht zuletzt ergebe sich der bei den Lammauf- und abtrieben in Mörnsheim und Böhming. Und mit Jana Müller die mittlerweile dritte Lammkönigin, die das Ganze sympathisch nach außen vertritt.