Eichstätt
Eichiner legt rund zehn Prozent zu

CSU-Kandidat zieht wieder in den Bezirkstag ein – Dieter Betz schneidet schlechter ab als Rainer Richter vor fünf Jahren

16.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:40 Uhr

Mit 52,9 Prozent der Stimmen im Landkreis wieder in den Bezirkstag gewählt: Reinhard Eichiner (CSU, rechts), hier mit Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl am Sonntagabend. - Foto: chl

Eichstätt (EK) Reinhard Eichiner (CSU) zieht erneut in den Bezirkstag ein – mit 52,92 Prozent, rund zehn Punkte mehr als bei seiner Premiere vor fünf Jahren. SPD-Kandidat Dieter Betz fuhr mit 15,82 Prozent ein schlechteres Ergebnis ein als 2008 Rainer Richter.

Von einer Niederlage will Dieter Betz (SPD) nicht sprechen. Am Telefon meinte er gestern: „Das war abzusehen.“ Er habe sich keinen Illusionen hingegeben. Einen Vergleich mit dem Erststimmenergebnis von Rainer Richter, der 2008 für die Kreis-SPD als Direktkandidat angetreten war, wollte Betz nicht direkt ziehen. Richter hatte seinerzeit 18,2 Prozent eingefahren, bei insgesamt 64,6 Prozent Wahlbeteiligung. „Wir kennen die Abstimmungsverhältnisse im Landkreis Eichstätt“, erklärte der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende.

Selbst in seiner Heimat Kösching gaben nur 23,83 Prozent ihre Zweitstimme der SPD. Betz’ Kandidatur habe nach seinem eigenen Bekunden vor allem auch ein Ziel gehabt: Unterstützung für den SPD-Landtagskandidaten Werner Widuckel. Und an dieses Ergebnis sei traditionell auch die Stimmenzahl des Bezirkskandidaten gekoppelt, meinte er. Ob für Betz trotzdem ein Mandat im Bezirkstag rausspringt, ist laut ihm derzeit noch offen. „Das hängt nun von den Zweitstimmen ab und vor allem auch, wie nach Auszählung die gesamte Oberbayernliste aussieht.“ Ähnlich geht es derzeit Roland Schermer (CSU). Der hiesige Listenkandidat weiß aktuell noch nicht, ob er in den Bezirkstag einziehen darf oder nicht. Eines kann er aber sagen: „Ich bin überrascht von der großartigen Unterstützung.“ Wenn es klappen würde, sehe er das „als Auftrag, den es engagiert anzugehen gilt“. In seiner Heimatgemeinde Walting machten annähernd 63 Prozent der Wähler ihr Zweitstimmen-Kreuzchen bei der CSU. „Das hat mich schon überwältigt.“

Das kann auch Reinhard Eichiner unterschreiben, der vor fünf Jahren zum ersten Mal in den Bezirkstag gewählt wurde – damals als Nachfolger von Emmeram Batz. „Es ist Wahnsinn“, sagte Eichiner gestern in einer ersten Reaktion. In dem Ergebnis über der 50-Prozent-Marke sehe er eine „Belohnung für meine Aktivitäten“. Er sei praktisch jeden Tag politisch unterwegs gewesen; dennoch „macht mich das schon irgendwie sprachlos“. In seiner Heimatgemeinde Schernfeld gaben 59,4 Prozent der Wähler ihre Zweitstimme für die CSU ab – gut ein Prozentpunkt mehr als vor fünf Jahren.

Der CSU-Kandidat hat aber in einigen Stimmbezirken gegenüber vor fünf Jahren auch deutlicher zugelegt. In Denkendorf bekam Eichiner 2008 nur 36,5 Prozent – dieses Mal waren es 53,2 Prozent. Den Sprung von 35,5 Prozent auf 58,7 Prozent in Kipfenberg hat Eichiner wohl der damaligen Kandidatur des örtlichen Bürgermeisters zu verdanken. Selbst in Kösching, wo sein Mitbewerber Dieter Betz herkommt, hat Eichiner zwei Prozentpunkte zulegen können.

Während die Grünen ihr Ergebnis gegenüber 2008 nahezu stabil halten konnten (5,3 Prozent), mussten die Freien Wähler rund vier Prozentpunkte Verluste hinnehmen. Auch FDP, ÖDP und Linke konnten keine Stimmenzuwächse verbuchen, sondern mussten zwischen zwei und drei Prozent abgeben. Lediglich die Bayernpartei konnte zulegen – um gute zwei Prozent.