Eichstätt
Zwölf Zimmer zusätzlich

Tittinger Seniorenheim wird saniert und aufgestockt – Kostenschätzung: 8,3 Millionen Euro

28.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Das aus den 1990er Jahren stammende Seniorenheim Anlautertal Titting - der Nachfolgebau des früheren Kreiskrankenhauses - soll generalsaniert und aufgestockt werden. - Foto: Hager/Hoedt

Eichstätt (EK) Das Tittinger Seniorenheim soll nach einem einstimmigen Votum des Kreistags aufgestockt werden. Dadurch gewinnt das Haus zwölf neue Doppelzimmer. Ein ebenfalls überlegter Erweiterungsbau über eine bestehende Straße hinweg ist damit vorerst vom Tisch.

Wie bereits berichtet, ist das Seniorenheim in Titting nach 25 Jahren sanierungsbedürftig – unter anderem macht das Dach Probleme. Außerdem steht das Haus, das von den Kliniken im Naturpark Altmühltal betrieben wird, vor „Flächendefiziten“ (also einer unzulänglichen Raumausstattung), die durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen entstanden sind. Dazu kommt eine „unzureichende Barrierefreiheit“. Alles in allem: Handlungsbedarf. Das hatte Landrat Anton Knapp dem Kreisausschuss bereits im Februar erläutert. Nun stand eine Grundsatzentscheidung an: Wie geht es weiter? Anfang des Jahres gab es neben einer reinen Generalsanierung noch die Überlegung eines Erweiterungsbaus sowie die Möglichkeit, das Gebäude aufzustocken.

In der Verwaltung, so erläuterte Landrat Anton Knapp, hat sich nun ein Entwicklungskonzept herauskristallisiert: Das sieht bei einem Gesamtkostenaufwand von etwa 8,3 Millionen Euro vor, die fehlenden Räume (unter anderem Gemeinschaftsaufenthalte, zu kleine Sanitäranlagen auf den Zimmern der Bewohner und ein fehlendes Pflegebad) zu bauen, eine energetische Sanierung voranzubringen sowie das Haus aufzustocken. Dadurch könnten nach einer Studie des Münchner Architekturbüros Nickl & Partner zwölf Doppelzimmer geschaffen werden. Dann käme das Seniorenheim Titting auf insgesamt 60 bis 70 Pflegeplätze (derzeit: 51).

„Die Kliniken können das aus ihrem Bestand heraus nicht finanzieren“, erklärte Landrat Anton Knapp. Hier müsse der Landkreis einspringen. Deswegen beauftragte der Kreistag die Verwaltung, die Finanzierung des Vorhabens zu klären. Dieter Betz (SPD) fragte nach, ob es vielleicht auch Zuschüsse gebe: Das verneinte der Landrat. Er schränkte allerdings ein, dass sich dies vielleicht wieder ändern könnte und verwies auf ähnliche Programme für den Ausbau der Kindertagesstätten. Einen kompletten Neubau schätzte Landrat Anton Knapp auf Nachfrage von Anton Haunsberger (FW) übrigens auf bis zu elf Millionen Euro.

„Wir müssen davon ausgehen, dass es uns angesichts der demografischen Entwicklung bei der Pflege schlimmer ergehen wird als bei der Kindertagesbetreuung“, so Knapp. Sollte sich der Pflegebedarf entwickeln, könnte man sich immer noch über einen zusätzlichen Neubau Gedanken machen. Dafür stünde das Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Verfügung. In dem Haus wohnen derzeit Asylbewerber.

Sanierung und Aufstockung bei laufendem Betrieb müssten „gut geplant werden“, sagte Knapp. Man gehe derzeit von drei Bauabschnitten und damit einer vorübergehenden Reduzierung der Bettenzahl aus. Anders sei es nicht umzusetzen.